So teuer sind zweite Staatsbürgerschaften

Antigua und Barbuda sind zwei Inseln in der Karibik, die nicht nur wegen ihrer traumhaften Sandstrände beliebt sind, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass es sich bei ihnen um Steuerparadise handelt. Für manche mag das Grund genug sein, dort eine Staatsbürgerschaft zu beantragen. Die ist vergleichsweise erschwinglich, denn sie kostet umgerechnet nur knapp 86.000 Euro.

Für denselben Preis kann man sich auch auf Dominica einrichten, dem Inselstaat in den Kleinen Antillen. Neben den Steuervorteilen ermöglicht eine zweite Staatsbürgerschaft, bei Problemen im Herkunftsland schlicht umzusiedeln und Sanktionen zu umgehen.

Auch das beliebte Urlaubsziel St. Lucia liegt als Inselstaat in der Karibik. Es gehört noch immer zu Großbritannien, hat aber den Vorteil, einen wesentlich geringeren Steuersatz zu erheben als das Vereinte Königreich. Eine Staatsbürgerschaft ist auch hier zum Preis von knapp 86.000 Euro erwerbbar.

John Cleese sorgte kürzlich für Aufsehen, als er ankündigte, nach Nevis auszuwandern. Die Insel bildet mit St. Kitts einen Inselstaat in der Karibik. Dort ist es nicht nur durchgängig warm, sondern auch günstig, was die Steuern betrifft. Eine Staatsbürgerschaft kostet 128.000 Euro.

Auch Grenada liegt als Inselstaat in der Karibik – was dies steuerrechtlich bedeutet, muss nicht wiederholt werden. Manchen Reichen geht es aber nicht vorrangig ums Geld, wie Rechtsanwalt Christian Kälin gegenüber “Bloomberg” erklärte: “Wenn Sie eine Jacht und zwei Flugzeuge haben, steht als nächstes der maltesische Pass an. Es ist das neueste Status-Symbol. Wir hatten Mandanten, die einfach nur ein paar Pässe sammeln wollten.” Das Statussymbol Grenada kostet 178.000 Euro.

Der souveräne Inselstaat Vanuatu liegt im Südpazifik und bietet ebenfalls Staatsbürgerschaften all jenen an, die interessiert sind. Im Gegensatz zu Deutschland und den USA müssen hier für ein solches Prozedere keine bestimmten Kriterien erfüllt werden – nur das Geld muss auf den Tisch. Umgerechnet sind das ca. 194.000 Euro.

Auch die Türkei ist mit den Kriterien für eine türkische Staatsbürgerschaft lax. Wer in diesen unruhigen Zeiten in die Türkei auswandern und sich dort niederlassen möchte, muss nur das nötige Geld lockermachen: 855.000 Euro kostet der Zweitpass.

Der südeuropäische Inselstaat im Mittelmeer weist eine stetig wachsende Bevölkerungsdichte auf – und warum auch nicht? Malta ist ein Steuerparadies, für EU-Bürger schnell zu erreichen und immer warm. Für eine Staatsbürgerschaft muss man hier allerdings stolze 911.000 Euro zahlen.

Im östlichen Mittelmeer liegt das beliebte Urlaubsziel Zypern. Knapp eine Million Menschen leben auf der Insel; ein paar von ihnen sind erst nach dem Kauf eines entsprechenden Passes zu Zyprioten geworden. Dieser Pass hat sie satte zwei Millionen Euro gekostet.

Auch die österreichische Staatsbürgerschaft kann man beantragen, ohne dafür bestimmte Kriterien erfüllen zu müssen – beziehungsweise ist das Bankkonto das einzige Kriterium, denn für einen Pass wird das Konto um 20 Millionen Euro erleichtert. Ist es das wert?