Schmuck fair und nachhaltig kaufen - darauf sollten Sie achten!

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Fairer Schmuck
Lebensmittel oder auch Kleidung sind mit entsprechenden Gütesiegeln oder dem Hinweis auf das Produktionsland und den dortigen Bedingungen sehr einfach als ökologisch, fair oder nachhaltig erkennbar. Nur Schmuck weist keine standardisierte Kennzeichnung auf, wo und unter welchen Konditionen für Mensch und Umwelt Edelmetalle und Steine gewonnen wurden. Dennoch gibt es Möglichkeiten, um fairen und nachhaltigen Schmuck zu erkennen. (Bild: iStock/dolgachov) (iStock/dolgachov)
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Goldabbau
Die Edelmetalle für herkömmlich produzierten Schmuck stammen meist aus konventionellem Bergbau in Silber- und Goldminen. Dort werden die Naturschätze oft unter katastrophalen Bedingungen für Mensch und Umwelt gewonnen. Denn für den Edelmetall-Abbau werden Wälder abgeholzt und hochgiftige Chemikalien wie Arsen, Quecksilber, Zyanid oder Uran in Gewässer, Böden und Luft freigesetzt. (Bild: iStock/intst) (iStock/intst)
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Quecksilber-Verschmutzung
Vor allem die Belastung von Mensch und Natur durch Quecksilber ist beim Goldabbau ein sehr großes Problem. So wird das giftige Metall benötigt, um das Gold bei der Gewinnung zu binden. Dafür wird das Quecksilber erhitzt, das Material verdampft zum Teil und kontaminiert die Luft sowie Böden, Sedimente, Flüsse und Seen. Durch die Luft, das Wasser oder den Verzehr von Fischen landet das Quecksilber letztlich im menschlichen Organismus. (Bild: iStock/ChrisEllis85) (iStock/ChrisEllis85)
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Minenarbeiter im Nord-Sudan
Das giftige Quecksilber wird, einmal vom Körper aufgenommen, nicht wieder ausgeschieden, sondern lagert sich ab. Dies führt zu gesundheitlichen Schäden, wie Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems sowie Atemversagen oder Nierenschäden. Die Zerstörung von Ökosystemen und gesundheitliche Folgen sind aber nicht die einzigen Probleme des konventionellen Abbaus. (Bild: iStock/Maciek67) (iStock/Maciek67)
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Keine Sicherheitsmaßnahmen
Vor allem die Menschen, die in den Minen in Afrika und Südamerika arbeiten, leiden unter ausbeuterischen Bedingungen. Besonders im Kleinbergbau, dem sogenannten Artisanal and Small-Scale Mining (ASM), herrschen oft katastrophale Bedingungen wie Zwangs- oder Kinderarbeit. Zudem fehlen Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen. Ohne Schutzausrüstung krabbeln Kinder in ungesicherten Minenschächten - mit physischen und psychischen Folgen. (Bild: iStock/NeilLockhart) (iStock/NeilLockhart)
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Zerstörte Landschaften
Im lokalen Kleinbergbau wird häufig illegal gearbeitet. Der Alltag ist von einer hohen Kriminalität gekennzeichnet, mit Sklaverei, Prostitution, Menschenhandel und Kinderarbeit. Durch den Goldabbau werden zusätzlich Lebensräume auch für Tiere und Insekten sowie alte Wälder langfristig zerstört. Um rund zehn Gramm Gold für einen durchschnittlichen Ehering zu gewinnen, entstehen etwa zehn Tonnen chemisch belasteter Abraum. (Bild: iStock/Dmitri Zelenevski) (iStock/Dmitri Zelenevski)
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Eco Fairtrade Bergbau
Fairer Schmuck stammt hingegen nicht aus konventionellem Gold- oder Silber-Bergbau, sondern aus zertifiziertem Eco Fairtrade Bergbau. In diesen Minengebieten ist Kinder- und Zwangsarbeit sowie der Gebrauch von giftigen Chemikalien und Schadstoffen gesetzlich verboten. Zudem ist das Tragen von Schutzausrüstungen mit Helm und Atemmasken gegen den Staub Pflicht. (Bild: LUIS ACOSTA/Getty Images) (LUIS ACOSTA/Getty Images)
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Eco Fairtrade Bergbau
Gold und Silber aus ökologischem und sozial gerechtem Bergbau wird nicht mit Quecksilber gewonnen, sondern durch die Schwerkraftmethode, vorwiegend mit Waschschüsseln, Rinnen und Rütteltischen. Dabei werden Umwelt- und Sozialstandards, wie niedriger CO2-Ausstoß und faire Arbeitslöhne auch von Zertifizierungssystemen wie Fairmined und Initiativen wie FLOCERT von Fairtrade International festgelegt und kontrolliert. Zudem wird dadurch der Handel mit Gold aus Konfliktgebieten ausgeschlossen. (Bild: FABRICE COFFRINI/Getty Images) (FABRICE COFFRINI/Getty Images)
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Festgelegter Ankaufspreis
Fakt ist: Schmuck aus fair gewonnenen Edelmetallen kostet rund 10 bis 20 Prozent mehr als aus konventionell abgebauten Materialien. Denn neben den sozialen und ökologischen Standards (keine Kinderarbeit, Gleichberechtigung bei der Minenarbeit zwischen Männern und Frauen, keine Chemikalien und Schutzausrüstung), ist auch ein garantierter Mindestpreis für den Verkauf von Fairtrade-Gold festgelegt. (Bild: iStock/bodnarchuk) (iStock/bodnarchuk)
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Fairtrade-Prämie
Außerdem erhalten zertifizierte Bergbau-Organisationen als weiteren Anreiz eine sogenannte Fairtrade-Prämie. Dadurch sollen allgemeine Arbeits- und Lebensbedingungen der Bergbaugemeinden verbessert und soziale Bauprojekte (zum Beispiel neue Schulen) unterstützt werden. Für den Abbau von Edelmetalle ohne jeglichen Einsatz von giftigen Chemikalien bekommen Kommunen sogar einen weiteren Zuschuss. (Bild: LUIS ACOSTA/Getty Images) (LUIS ACOSTA/Getty Images)
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Green Lifestyle
Aber wo kann ich fairen Schmuck kaufen? Einige Modelabels, die vorrangig nachhaltige Kleidung anbieten, verkaufen zudem Schmuck. Eine mögliche Adresse ist die breit aufgestellte Plattform für Eco Fashion und Green Lifestyle, Avocadostore. Hier finden sich viele kleine Labels, die nicht nur Wert auf die faire Herstellung von Schmuck legen, sondern auch eine transparente nachhaltige Wertschöpfungskette offen darlegen. (Bild: iStock/OceanProd) (iStock/OceanProd)
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Fairtrade-Schmuck
Auch Le Shop Vegan, Jyoti - Fair Works, heroyne, Bruna oder das Atelier von Goldschmied Jan Spille in Hamburg sind gute Anlaufstellen für nachhaltigen und fairen Schmuck. Auf der Webseite fairtrade-deutschland.de können Sie weitere Juweliere, die ausschließlich Fairtrade-Edelmetalle verarbeiten, aber auch Schmuck aus recycelten Materialien anbieten, entdecken. (Bild: iStock/LittleBee80) (iStock/LittleBee80)
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Gold-Recycling
Auch Umweltorganisationen (WWF und Greenpeace) plädieren dafür, alten Edelmetall-Schmuck, vor allem aus Gold, zu recyceln. Alter, nicht mehr getragener Goldschmuck oder auch Zahngold sollten eingeschmolzen und zu neuen Stücken verarbeitet werden. Auch elektronische Geräten, die als Elektroschrott auf Mülldeponien landen, können recycelt werden und Altgold sowie andere Rohstoffe liefern. (Bild: iStock/jaanalisette) (iStock/jaanalisette)
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Altes Silber
Neben Familienschmuck können auch silberhaltige Materialien wie Foto- und Röntgenfilme, Batterien und altes Tafelsilber oder Silbermünzen wiederverwendet werden. Auch diese Objekte lassen sich durch bestimmte technische Verfahren recyceln, um Material für neuen Schmuck zu erhalten. (Bild: iStock/Sevaljevic) (iStock/Sevaljevic)
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Nachhaltige Schmuckproduktion
Lokale Juweliere, aber auch eine Vielzahl an Online-Shops, bieten neue Schmuckstücke aus recycelten Materialien an. Dazu zählen beispielsweise fremdformat aus Heidelberg, Wunderwald aus dem Rhein-Main-Gebiet oder stilnest aus Berlin. Diese Labels fertigen jedes einzelne Schmuckstück erst nach Bestellung an. (Bild: iStock/fermate) (iStock/fermate)
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Nur auf Bestellung
Dieses made-to-order-Prinzip ist nachhaltig. Denn damit wird Lagerware verhindert, die in anderen Läden nach einer Saison zu Schleuderpreisen verkauft wird. Da Schmuck grundsätzlich langlebig ist, kann er vor allem in zeitlosem Design immer wieder weitergegeben werden, zum Beispiel innerhalb der Familie oder des Freundeskreises. Viele Shops bieten außerdem einen Reparaturservice an. (Bild: iStock/photoflorenzo) (iStock/photoflorenzo)
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Kupfer Recycling
Für die volle Transparenz halten die Webseiten der Schmuck-Shops und -labels Angaben zu verwendetem Material, dem Gewinnungsprozess und den Arbeitsbedingungen bereit. Lesen Sie sich diese vor dem Kauf durch. Das kleine Label fremdformat startete beispielsweise mit industriellen Abfällen, Verschnitten und Stanzresten aus Messing, Kupfer oder Edelstahl. (Bild: iStock/hroe) (iStock/hroe)
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Eco Diamanten
Nicht nur Gold und Silber, auch wertvolle Edelsteine werden oft unter grausamen Bedingungen gewonnen. Anschließend werden sie in Ländern wie Thailand oder China geschliffen, bevor sie von europäischen Juwelieren weiterverarbeitet werden. Doch auch für Edelsteine gibt es verifizierte Bezugsquellen, die nach Standards der Initiative Fair Trade Minerals & Gems (FTMG) definiert werden. (Bild: iStock/nd3000) (iStock/nd3000)
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Fair Trade Minerals & Gems
In diesen kontrollierten Minen werden Edelsteine nach umweltfreundlichen und sozialverträglichen Standards abgebaut. Fragen Sie am besten vor dem Kauf genau nach, wo die Steine herkommen und wie sie gewonnen wurden. Auf fairtrademinerals.de können Sie weitere Informationen zu den Bezugsquellen finden. (Bild: iStock/Faferek) (iStock/Faferek)
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Perlenschmuck
Des Weiteren sollten Sie beim Kauf von Schmuck darauf achten, ob tierische Bestandteile verarbeitet wurden. Die Gewinnung von Materialien wie Horn, Leder, Perlmutt oder Perlen hat oft Tierleid, Umweltschäden sowie Gesundheitsrisiken für Arbeiterinnen und Arbeiter zur Folge. Auch hier ist es wichtig, vor dem Kauf nach dem Ursprung der Materialien und den Herstellungsbedingungen zu fragen. (Bild: iStock/U. J. Alexander) (iStock/U. J. Alexander)
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Weniger ist mehr
Bevor Sie allerdings neuen Schmuck kaufen, auch wenn er nachhaltig und fair hergestellt oder recycelt wurde, sollten Sie sich immer fragen, ob Sie wirklich ein neues Schmuckstück benötigen. Denn auch hier gilt - wie bei der Anschaffung neuer Kleidung: weniger ist mehr. Entscheiden Sie sich für einen Neukauf, eignen sich besonders zeitlose Designs, die über Jahre hinweg getragen und auch vererbt werden können. (Bild: iStock/frantic00) (iStock/frantic00)

Inzwischen gibt es einige bekannte Öko-Textilsiegel, die nachhaltige und faire Mode kennzeichnen. Doch wie ist das bei Schmuckstücken aus Gold und Silber oder mit Perlen? So erkennen Sie fairen Schmuck!