Rekord: Hier sind Immobilien so erschwinglich wie nie

Der Immobilienverband IVD verkündet: Nie waren Immobilien in Deutschland erschwinglicher als jetzt! Mit einem eigens erstellten Index hat der Interessensvertreter von Maklern, Beratern und Verwaltern zudem deutsche Städte aufgrund zahlreicher Faktoren verglichen. Und siehe da: Die Erschwinglichkeitsrate setzt sich dabei nicht nur aus den Immobilienpreisen zusammen.

Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des Immobilienverbands IVD, erklärt die Zahlen: "Wichtig für die Betrachtung der Leistbarkeit einer Immobilie sind nicht nur die Preise. Erst mit der Hinzunahme der Faktoren Zinsen für Baukredite und verfügbares Einkommen wird das Gesamtbild deutlich." Zuletzt seien Bauzinsen gesunken und Löhne gestiegen, heißt es.

Bei den deutschen Großstädten liegt vor allem Ost-Berlin ganz vorne – hier sind Eigenheime am erschwinglichsten. Der östliche Teil der Hauptstadt erreicht einen Wert von 139,45 auf dem Index und verbessert sich damit im Gegensatz zum Vorjahr um 16 Punkte. In Ost-Berlin müsse ein durchschnittlicher Haushalt nur 18 Prozent seines Einkommens zur Finanzierung der eigenen vier Wände ausgeben, so Schick. Das entspreche im Durchschnitt 620 Euro im Monat.

An zweiter und dritter Stelle der erschwinglichsten deutschen Großstädte in Sachen Eigenheim folgen die beiden größten Städte des Freistaates Sachsen: Dresden (im Bild) und Leipzig. Sie erreichen einen Wert von 135,18 beziehungsweise 132,59 auf dem Index des IVD.

Auf Platz vier der erschwinglichsten Großstädte Deutschlands landet Hannover, dicht gefolgt von Hamburg, das eigentlich als äußerst teuer gilt. Jürgen Michael Schick erläutert: "Der günstige Wert für Hamburg erklärt sich durch das gute Verhältnis des verfügbaren Einkommens zum Immobilienpreis."

Am wenigsten erschwinglich ist – kaum überraschend – München. Im Gegensatz zu Hamburg (124,77 Punkte) erreicht es gerade einmal einen Wert von 58,65. "Der Münchner Immobilienmarkt ist seit Jahren der teuerste in Deutschland", weiß der Experte. In der bayerischen Hauptstadt müsse "ein durchschnittlicher Haushalt fast 43 Prozent seines Einkommens für die Immobilienfinanzierung ausgeben."

Ebenfalls nicht besonders günstig steht es um Immobilien in Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf (hier zu sehen). Mit Werten zwischen 76 und 79 auf dem Index des IVD schneiden diese Städte nicht besonders gut ab. Erschwinglicher als im Vorjahr sind sie aber alle.

Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, sind auch zahlreiche mittelgroße Städte attraktiv. Hier sind die Immobilienpreise ohnehin niedriger. Braunschweig und Bielefeld (Bild) bilden mit über 160 Punkten die Spitze der erschwinglichsten Mittelstädte. Hier gehen laut IVD etwa 15,5 Prozent des Einkommens für die Finanzierung drauf.

Weniger reizvoll sind dagegen Freiburg im Breisgau mit einer Punktezahl von 83,05 sowie Mannheim, welches gerade mal knapp zwei Punkte mehr auf dem Index des IVD erreichen konnte. Damit sind Eigenheime in diesen Städten im Vergleich sogar weniger erschwinglich als in vielen deutschen Großstädten.

Übrigens: Am erschwinglichsten sind Einfamilienhäuser laut IVD in strukturschwachen Regionen. Dazu gehören Städte wie Pirmasens, Bremerhaven (hier) oder Wittenberg, die Index-Werte von über 200 erreicht haben. Aber egal, wohin es Sie verschlägt: Sie sollten jetzt kaufen. "Die Zinsen für Immobilienkredite können kaum mehr niedriger werden. Die Preise für Wohneigentum werden voraussichtlich weiter moderat steigen. Kaufinteressenten sollten daher jetzt zuschlagen", so Schick. Eine höhere Erschwinglichkeit sei nicht mehr zu erwarten.