Kaputte Panzer & Co.: Das waren die größten Rüstungspannen 2017

Der einzige russische Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ hat mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel. Zuletzt wurde er im Februar 2017 im Mittelmeer gegen Bodenziele in Syrien eingesetzt und sorgte dabei für die Belustigung diverser Medien, weil stets schwarzer Qualm aus den Schiffsröhren aufstieg. Inzwischen wird er von einem Schlepper begleitet – für den Fall, dass die Maschinen zusammenbrechen, berichtet „The Telegraph“. (Symbolbild: ddp)

Kurz hintereinander wurden zwei US-Lenkwaffenzerstörer 2017 in Unfälle mit zivilen Schiffen verwickelt – dabei gab es mindestens 12 Tote und zahlreiche Verletzte. Die Zerstörer „USS Fitzgerald“ und „USS John S. McCain“ wurden bei diesen Versehen massiv beschädigt. Nach heutigem Stand der Ermittlungen lagen die Fehler, die zum Zusammenstoß führten, anscheinend bei den Kriegsschiffen. (Bild: AP)

Anfang 2017 wurde bekannt, dass die Bundeswehr ausgerechnet bei Ersatzteilen kräftig zu sparen versucht. Das Ergebnis: Weniger als die Hälfte der Leopard-2-Panzer ist tatsächlich einsatzbereit, der Rest befindet sich in Wartung.

Die Türkei hat bei Gefechten gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) in Syrien Leopard 2-Panzer eingesetzt und dem Image des deutschen Panzerbaus schweren Schaden zugefügt. Erstmals in der Geschichte des Panzers gingen bei Kämpfen in der Stadt al-Bab mehrere Leopard 2 verloren. Angeblich zerstörten die IS-Kämpfer bis zu zehn türkische Leopard 2A4. In Twitter-Botschaften werden die Modelle samt Kennungen aufgelistet. Das Problem soll unter anderem darin liegen, dass die türkischen Panzer keine Modernisierung erhalten haben. (Bild: ddp)

Im Mittelpunkt der Diskussion über die Leopard-Verluste steht nun die Grundsatzfrage, ob 60 Tonnen schwere Kampfpanzer überhaupt für einen Einsatz im städtischen Umfeld geeignet sind und wie sie zu schützen wären. Das Leo-2-Grundkonzept stammt noch aus einer Zeit, in der der Feind von vorne erwartet wurde. So weisen sie den maximalen Schutz im Bereich der Front sowie in einem kleinen Seitenwinkel auf. (Bild: ddp)

Ein U-Boot der Klasse 212 kostet etwa 400 Millionen Euro. Die Deutsche Marine hat sechs davon, doch keins ist im Moment fahrtüchtig. „Vor dem Hintergrund des Kostendrucks verzichten wir zunächst auf die Beschaffung der Ersatzteilpakete und verlassen uns darauf, dass die Industrie uns hilft und rechtzeitig die Ersatzteile bereitgestellt hätte”, sagt Marinesprecher Johannes Dumrese. Die Industrie hat sich aber nicht darauf eingelassen. So müssen die Ersatzteile erst bestellt und neu produziert werden.

Abwehrsysteme vom Typ Patriot sollen Saudi-Arabien vor Raketenangriffen schützen. Wie Militärexperten der „New York Times“ berichteten, haben die Saudis insgesamt fünf Abwehrraketen abgefeuert, als Rebellen im Jemen alte Raketen in saudisches Gebiet geschossen haben. Keine einzige Patriot habe das Ziel treffen können. (Symbolbild: ddp)

Seit Monaten schwelt in Wien eine Affäre um die Beschaffung des europäischen Kampfflugzeugs Eurofighter – es geht um den Verdacht von Schmiergeldzahlungen. Neben den hohen Kosten beklagte Österreich auch Mängel bei der Ausrüstung der Eurofighter. Im Juli zieht Österreich dann die Reißleine und gibt bekannt, auf eine neue Flotte von Kampfflugzeugen umzusteigen. Damit sollen bis zum Jahr 2049 insgesamt 2 Milliarden Euro eingespart werden.

Beim Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Litauen möchte sie mit dem hochmodernen Militärtransporter Airbus A400M gegenüber Russland Stärke beweisen. Doch es bleibt bei einem imposanten Hinflug – wegen einem Triebwerkschaden kann der Airbus nicht mehr starten. Sie steigt schließlich in eine Transall, die seit 1963 im Dienst ist. (Bild: ddp)

Wenig später wird bekannt, dass von acht Airbus A400M-Maschinen nur ein einziger Transporter überhaupt einsatzbereit ist. Alle anderen müssen repariert oder gewartet werden. Aktuell zeichnen sich auch noch weitere Kosten in Milliardenhöhe ab. Immer neue technische Probleme und weitere Verzögerungen bei der Auslieferung des Militärtransporters hatten Airbus im vergangenen Jahr bereits mit 2,2 Milliarden Euro belastet. (Bild: ddp)