Je exklusiver, desto besser: China und die Luxuslabels

In seinem Buch "The Bling Dynasty" thematisiert Bankenanalyst Erwan Rambourg das Kaufverhalten der chinesischen Wohlstandsgesellschaft. In diesem Zusammenhang hat er eine Pyramide erstellt, die von unten nach oben die Wertsteigerung unterschiedlicher Luxusgüter beschreibt. Je weiter oben sich eine Marke platzieren konnte, desto teurer und exklusiver ist sie und desto weniger kaufen sie. Starbucks zum Beispiel bildet das Schlusslicht und damit mit vielen weiteren Marken die Basis der Pyramide: Die Produkte der Kaffeekette zählen zum alltäglichen Luxus, den sich ein Großteil der städtischen Bevölkerung leisten kann.

Ähnlich verhält es sich mit Parfüm – egal, ob der Duft von einem Designer oder einem Star wie Katy Perry stammt. Die breite Masse hat Zugriff und einzelne Produkte sind bereits unter 100 US-Dollar, umgerechnet rund 91 Euro, zu haben. Von Individualität und Exklusivität kann dabei keine Rede sein. (Bild-Copyright: Facebook/katyperry)

Designer-Brillen wie zum Beispiel die Modelle von Ray-Ban sind da schon eine Kategorie höher anzusiedeln. Sie sind teurer als die alltäglichen Luxus-Produkte, bewegen sich preislich aber immer noch im erschwinglichen Rahmen. Andere Marken, die in diesem Bereich zu finden sind, sind zum Beispiel Geox oder Tiffany. (Bild-Copyright: Facebook/RayBan)

Das Schmuck- und Schreibwarenunternehmen Montblanc ist hingegen eine Art Grenzgänger: Um als erschwinglicher Luxus zu gelten, sind die einzelnen Produkte zu teuer. In den von Rambourg "Accessible Core" genannten Pyramiden-Bereich, in dem sich Edel-Labels mit einem ausgewählten Kundenstamm tummeln, passt die Marke allerdings auch noch nicht hinein. (Bild-Copyright: Facebook/montblanc)

Definitiv Teil des "Accessible Core" ist das Designer-Label Gucci. Ob Handtasche oder Abendkleid: Reguläre Preise der Luxusmarke bewegen sich zwischen 300 und 1.500 US-Dollar. (Bild-Copyright: Getty Images)

Ähnlich sieht es bei Prada aus: Auch die Produkte dieses italienischen Luxus-Labels zählen nicht mehr zu den absoluten Prestige-Objekten der chinesischen Luxus-Shopper, sondern rangieren leicht darunter. (Bild-Copyright: Getty Images)

Eine Chinesin brachte es bei Louis Vuitton auf den Punkt: Warum sie keine Taschen des Labels mehr kaufe? "Louis Vuitton ist zu gewöhnlich geworden. Jeder hat eine." Inzwischen sprechen viele Damen laut "Business Insider" sogar abfällig von einer "Marke für Sekretärinnen" – und das, obwohl die Luxusmarke schon fast im "Premium Core"-Bereich zu finden ist. (Bild-Copyright: Getty Images)

Zum "Premium Core", also zu einem noch exklusiveren Kreis, gehören zum Beispiel Marken wie Rolex, Chopard oder auch Bulgari. Das Preissegment hier: zwischen 1.500 und 5.000 US-Dollar. (Bild-Copyright: Getty Images)

Auch Cartier ist in China im "Premium Core"-Bereich zu Hause. Wie die Pyramide von Erwan Rambourg verdeutlicht, können sich nur noch einige wenige die dort vertretenen Marken leisten. Die Folge: Die Exklusivität steigt und damit auch das Ansehen der Luxuslabels. (Bild-Copyright: Getty Images)

In der Hierarchie noch ein wenig weiter oben und fast schon im "Superpremium"-Bereich bewegt sich Hermès. Neben den international begehrten Ledertaschen vertreibt das Pariser Unternehmen auch andere Luxusgüter wie Schmuck, Kleidung und Porzellan. (Bild-Copyright: Getty Images)

Toppen kann das unter anderem Bottega Veneta. Chinesische Damen, die früher noch Louis Vuitton kauften, sind der Exklusivität wegen inzwischen auf Bottega Veneta umgestiegen. Das Label rangiert im sogenannten "Superpremium"-Bereich und deckt Luxuswaren zwischen 5.000 und 50.000 US-Dollar ab. Ebenso vertreten: Bréguet, Harry Winston oder Panerai. (Bild-Copyright: Facebook/bottegaveneta)

An der Spitze der Pyramide und somit im "Ultra High End"-Segment behaupten sich die Luxus-Labels Leviev und Graff. Bei beiden handelt es sich um Diamantenhändler der Extraklasse. Selten gibt es Schmuckstücke unter 50.000 US-Dollar. Auch Auftragsarbeiten fallen in diesen Bereich – nach oben sind den Preisen keine Grenzen gesetzt. Besonders Edles und Exklusives lässt sich die chinesische Oberschicht also offenbar gern einiges kosten. (Bild-Copyright: Getty Images)