Enttäuschung bei "Bares für Rares": Louvre-Skulptur bringt nicht die erhoffte Summe

Horst Lichter blickte skeptisch auf die Rarität: "Du hast einen Ausdruckstänzer mitgebracht?" Der war sogar von einem sehr berühmten Künstler und eins seiner bekanntesten Werke. Nur irgendwie wussten das die "Bares für Rares"-Händler nicht zu schätzen ...

"Wo hast du denn diesen Schlüpperträger her?", wollte Horst Lichter mehr über die Herkunft des leicht bekleideten Herren aus Bronze wissen. Petra Schweiger aus Bonn half weiter: "Diese Skulptur hat mein Großvater aus dem Krieg mitgebracht. Er war in Frankreich stationiert."

Nach dem Tod der Großeltern stand der Tänzer lange Zeit in ihrem Elternhaus: "Ich finde ihn wie einen Bruder, den ich nie hatte. Einen großen Bruder hab ich mir immer gewünscht." Trotzdem war es offenbar Zeit, sich zu trennen.

"Jetzt habe ich genügend gelästert über diese wunderbare Skulptur", deshalb gab der Moderator das Wort an seine Expertin Dr. Friederike Werner ab. Und die war hellauf begeistert von der Trödelware!

"Wir haben einen berühmten Bildhauer und eine ganz berühmte Skulptur!" Francois-Joseph Duret hieß der Künstler. "Diese Skulptur stammt aus dem Jahr 1833. Das Urstück." Und das steht noch heute im Louvre in Paris!

"Diese Skulptur ist so beliebt gewesen in Paris und auch überregional, dass sie sehr oft nachgegossen wurde, und zwar von Delafontaine", nannte die Expertin den Namen der berühmten Gießerei des Nachgusses von 1883. Klang eigentlich alles sehr hochwertig!

2.000 Euro wünschte sich Frau Schweiger. Zu hoch, fand Friederike Werner. "Eine wirkliche Rarität ist es in dem Sinne nicht", außerdem fand sie mehrere Beschädigungen. Ihre Schätzung lag bei 800 bis 1.000 Euro. "Ist okay", schraubte die Verkäuferin ihre Erwartungen nach unten.

Sie musste ihre Schmerzgrenze sogar nochmals nachjustieren, denn auch die Händler wollten für die Louvre-Skulptur kaum Geld ausgeben. "Der junge Mann soll weg?", wunderte sich Lisa Nüdling.

Die Gebote kamen zäh und schienen bei 650 Euro zu stagnieren. Julian Schmitz-Avila (links) ließ sich noch auf 700 Euro ein. "750? Bitte!", versuchte die Verkäuferin noch ein bisschen mehr herauszuholen.

Diese Bitte konnte der Händler nicht abschlagen: "Was soll man da dann sagen?" Frau Schweiger fiel die Trennung nicht leicht: "Ich empfinde ein wenig Abschiedsschmerz, aber ich freue mich auch über das Geld."

Für 280 Euro wurde außerdem ein versilbertes Bowle-Gefäß mit Schöpfkelle aus der Zeit um 1900 verkauft.

Gerade mal die Schmerzgrenze von 60 Euro erzielte ein Ernemann Rollfilmprojektor von vor 1926.

Dafür gab es mit 1.250 Euro weit mehr als erhofft für eine Brosche und einen Ring aus Gelbgold mit verschiedenen Edelsteinen und Perlen aus den 1960er-Jahren.