Die 12 korruptesten Länder der Welt

Bestechlich und beeinflussbar: Die US-Analyse-Firma Verisk Maplecroft hat nun die zwölf korruptesten Länder der Welt ermittelt. Ein Ergebnis der umfangreichen Untersuchung ist, dass 45 Prozent der afrikanischen Staaten südlich der Sahara extrem von Korruption bedroht sind. So beispielsweise der Südsudan, der trotz seiner umfangreichen Ölreserven unter starken korrupten Auswüchsen zu leiden hat – und damit auf Platz 10 der Liste landet.

Russland zieht mit seinen korrupten Machenschaften auf staatlicher Ebene gleichauf mit dem Südsudan. Besonders die Öl- und Gasfirmen sind laut der Analyse von Verisk Maplecroft – wie in vielen anderen Ländern – Korruption und Bestechung ausgeliefert. Doch auch der Umgang mit Gegnern des Regimes, wie dem inhaftierten Politiker Alexei Navalny, und die angeblichen Mauscheleien der Regierung mit der Fifa bei der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2018 sichern Russland Platz 10.

Platz 10, die Dritte: Die Verisk Maplecroft-Studie hat gezeigt, dass besonders Entwicklungsländer stark von Korruption betroffen sind. So auch die südostasiatische Republik Myanmar, deren Wirtschaft laut BBC unter den Folgen von Isolierung, Missmanagement und jahrzehntelanger Stagnation zu leiden hat. Viele Wirtschaftszweige werden vom Militär kontrolliert, die Korruption blüht.

Fünf Faktoren flossen bei der Beurteilung der untersuchten Länder mit ein: die Häufigkeit, Schwere, Dauer und Ausbreitung korrupter Aktivitäten sowie die Möglichkeit der ausführenden Personen, straffrei daraus hervorzugehen. Libyen, dessen Staatseinnahmen zu 90 Prozent auf das umfangreiche Ölvorkommen im Land zurückzuführen sind, hat auch heute noch unter der jahrzehntelangen Misswirtschaft und Klientelpolitik unter Gaddafi zu leiden. Platz 6.

Auch der derzeit vom IS stark gebeutelte Irak kommt in Sachen Bestechlichkeit nicht zur Ruhe und landet im Ranking ebenfalls auf Platz 6. Seit dem Einmarsch der Amerikaner hat sich dort laut Verisk Maplecroft eine regelrechte Korruptionskultur ausgebreitet, die die Regierung, Verwaltung und Finanzwelt nach wie vor fest im Griff hat.

Selbst kleine Nationen wie die Republik Äquatorialguinea finden sich im Ranking wieder – auf einem weiteren 6. Platz. 30 Jahre regiert Präsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo bereits das Land. Seine Familie gilt als die reichste Afrikas, nichtsdestotrotz sind Unterdrückung und Korruption an der Tagesordnung.

Zu den 73 der 198 untersuchten Ländern, die extrem korruptionsgefährdet sind, zählt auch Afghanistan (Platz 6). Nur ein kleiner Teil der internationalen Hilfen kommen überhaupt an den richtigen Stellen an. Viele Gelder verschwinden in den Händen einiger weniger.

Platz 4: Der Sudan. Staatsoberhaupt Omar al-Bashir werden vom Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. 2009 erfolgte der Haftbefehl. Während das Volk trotz Rohstoffreichtum leidet, verteilen einige wenige das Geld unter sich.

Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Diamanten und Nutzhölzern. Von diesem Reichtum kommt aber kaum etwas bei der Bevölkerung an. Die Folge: Die Republik gehört zu den unterentwickeltsten Ländern der Welt und nimmt damit ebenfalls Platz 4 im Ranking ein.

Auf Rang 1 der korruptesten Länder der Welt landet unter anderem Somalia. Staatsgelder werden in dem afrikanischen Land nach Angaben des Wall Street Journals zu 80 Prozent für private Zwecke genutzt und verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Für den staatlichen Haushalt bleibt da nichts übrig.

Auch Nordkorea hat es quasi aufs Treppchen, besser gesagt auf Platz 1, geschafft. Alle Bereiche des totalitären Staates samt Wirtschaft sind von Bestechung durchzogen. Praktischerweise gehört ohnehin der Großteil des Grundes und der Besitztümer der ostasiatischen Volksrepublik.

Die Demokratische Republik Kongo führt ebenso auf Platz 1 die korruptesten Länder der Welt an. Nach Angaben von Transparency International sind die korrupten Aktivitäten des Landes so undurchdringlich, dass es unmöglich scheint, diese in Gänze zutage zu fördern. Obwohl Präsident Joseph Okaba immer wieder vom Kampf gegen die Korruption spricht, gibt es keine Anzeichen für jegliche Bemühungen in diese Richtung.