Börsen-Aufreger und Skandale 2019: Cum Ex-Geschäfte, Betrugsvorwürfe und Schneeballsysteme

Im Zusammenhang mit den Cum-Ex-Ermittlungen ist auch die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream ins Visier der Fahnder geraten. Bei einer von der Staatsanwaltschaft Köln veranlassten Razzia gingen die Ermittler dem Vorwurf nach, die Firma hätte Kunden geholfen, die Kapitalertragssteuer mehrfach erstattet zu bekommen. Die im DAX notierten Aktien der Deutschen Börse weiteten ihre Verluste daraufhin aus und lagen zeitweise zwei Prozent im Minus. (Bild: Getty Images)

Tesla-Chef Elon Musk stellte den futuristisch anmutenden "Cybertruck" in Los Angeles persönlich vor und warb mit dessen Robustheit. Zum Beweis schlug der Chefdesigner Franz von Holzhausen mit einem Vorschlaghammer auf die Wagentür, an der kein Kratzer zu sehen war. Als von Holzhausen dann aber eine Metallkugel gegen ein Fenster aus Panzerglas schmetterte, zeigten sich eindeutige Risse. Musk war entsetzt und die Tesla-Aktie büßte fast sechs Prozent ein. (Bild: Getty Images)

Im Oktober verzeichneten die Aktien des Medizintechnik-Konzerns Fresenius Medical Care ein Minus von über vier Prozent. Zurückzuführen war das auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Im März hatte FMC zusammen 231,7 Millionen Dollar an die US-Börsenaufsicht und die US-Justizbehörde gezahlt, die damit ihre Untersuchungen zu Schmiergeldzahlungen in mehreren Ländern abschlossen. (Bild: Getty Images)

Die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft erhob wegen Betrugs- und Untreuevorwürfen Klage gegen die Betreiber der Kryptobörse Bitfinex und dem Stable-Coin Tether. Die Tether Limited soll 850 Millionen Dollar an Bitfinex überwiesen haben, um Verluste zu verschleiern und Liquiditätsengpässe zu umgehen. Das Geld soll eigentlich der Deckung des vorgeblich 1:1 an den US-Dollar gekoppelten Stable-Coin Tether dienen. Die Anklage warf ihren Schatten auf den gesamten Kryptomarkt, sodass auch der Bitcoin einen Kursverlust von fünf Prozent verbuchen musste. (Bild: Getty Images)

Im November sind im Rahmen einer europaweiten Razzia in Deutschland, Griechenland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz über hundert Objekte einer Bande durchsucht worden. Deren Mitglieder, vier Personen wurden verhaftet, sollen mehr als 400 Anlegern wertlose Aktien für insgesamt 16 Millionen Euro verkauft haben. Die Ermittler vermuten einen Bezug zum so genannten „Hawala Banking“, zu dem zeitgleich Durchsuchungen stattfanden. Eine international agierende kriminelle Vereinigung soll Millionen mit Überweisungen in die Türkei gewaschen haben. (Bild: Getty Images)

In Deutschland sind offenbar über 10.000 Kunden einem Schneeballsystem aufgesessen. Die Anleger kauften von der hessischen Firma PIM Gold eben jenes Edelmetall, das drei Prozent Zinsen abwerfen sollte. Insgesamt haben Anleger in den vergangenen zehn Jahren rund 3,38 Tonnen Gold für 150 Millionen Euro gekauft, von dem es einen Großteil wahrscheinlich gar nicht gibt. Mittlerweile ist ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingereicht, womit die geprellten Anleger ihre Ansprüche anmelden können. (Bild: Getty Images)

Wegen des Verdachts auf Absprachen beim Devisenhandel haben Investoren in Großbritannien die fünf Großbanken Barclays, Royal Bank of Scotland, JPMorgan, Citigroup und UBS verklagt. Die Manipulationen sollen einen Schaden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht haben. Die Sammelklage der Investoren schließt sich an eine Strafe der EU-Kommission an, die die betreffenden Banken plus die japanische MUFG zu einer Geldstrafe von 1,07 Milliarden Euro verurteilt hatte. Weil sie die illegalen Absprachen gemeldet hatte, wurde die UBS nicht bestraft. (Bild: Getty Images)