Berühmte Marken, die ursprünglich fürs Militär gedacht waren

Ob in der Mode-, Technik- oder Lebensmittelindustrie – überall finden sich Ideen, die im Rahmen eines Krieges entstanden sind oder für das Militär erdacht wurden. So zum Beispiel der Trenchcoat von Burberry: Er war das Gegenstück zum schweren Mantel, den man noch zu Zeiten der Industriellen Revolution trug. "Trench" ist zudem das englische Wort für Graben und signalisiert die Bedeutung des Kleidungsstücks: Es wurde für die Soldaten an der Front entwickelt, die in den Gräben in Deckung gehen mussten – auch im Regen.

Ein anderes Modeunternehmen, das ursprünglich für das Militär designt hat, ist Hugo Boss. Der Gründer, Hugo Ferdinand Boss, war während des Zweiten Weltkriegs Mitglied der NSDAP und belieferte vor allem die Schutzstaffel, Sturmarmee, Wehrmacht sowie die Hitlerjugend mit Uniformen.

Heute haben die Pilotenbrillen von Ray-Ban einen hohen Stylefaktor. Ursprünglich wurde das Modell mit dem Namen "Aviator" jedoch auf Wunsch eines Lieutenant General der US Army entworfen. Der beklagte sich, dass die Piloten beim Fliegen unter Übelkeit und Kopfschmerzen leiden würden. Eine entspiegelte Brille mit grünen Gläsern sollte ab 1936 Abhilfe schaffen.

Bevor es zum großen Streit zwischen den Brüdern Adolf und Rudolf Dassler gekommen ist, führten sie gemeinsam die Firma Dassler Brothers Sport Shoe. Sie belieferten unter anderem den Goldmedaillengewinner Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. 1945 folgte die Auflösung der Firma und Adolf gründete Adidas, während Rudolf Puma ins Leben rief.

Dass der VW Käfer das Licht der Welt erblickte, ist prinzipiell auf Adolf Hitler zurückzuführen. Dieser forderte damals einen stabilen, aber preiswerten Wagen für die frisch gebauten Autobahnen in Deutschland. Der erste Käfer lief 1938 vom Band.

Auch heute noch erweisen sich die Modelle der Automarke Jeep als äußerst geländetauglich. Ursprünglich wurden sie jedoch für den Militäreinsatz entwickelt und der Willys MB Jeep war der meist verwendete Offroader der US Army während des Zweiten Weltkriegs.

Kurios: Die M&M'S haben ihren Ursprung im Spanischen Bürgerkrieg. Forrest Mars Sr. besuchte die Front und beobachtete Soldaten dabei, wie sie ein paar Schokoladenstückchen verputzten, die in einem Zuckermantel steckten – so schmolzen sie nicht in den Händen. Was in den USA als M&M'S vermarktet wurde, machte außerhalb als Smarties die Runde.

Die Orangenlimonade Fanta entstand während des Zweiten Weltkriegs aufgrund eines Handelsembargos. Dieses untersagte die Einführung von Coca-Cola nach Deutschland. Also entwickelte der deutsche Ableger der Firma ein Getränk mit regionalen Zutaten wie Molke und Pressrückständen. Der Name ist dem deutschen Wort "Fantasie" entnommen. Das Getränk wurde international 1955 neu auf dem Markt positioniert.

Auch die Technikindustrie profitierte von den Entwicklungen für das Militär. War Motorola ursprünglich eine Firma, die Batterien herstellte, präsentierten sie 1940 ein Handy-Talkie namens SCR536, das im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Die Geburt des Sekundenklebers: Eigentlich wollten Wissenschaftler 1942 für Waffen kleine Visiere aus Plastik entwickeln. Dabei entdeckten sie einen klebrigen Stoff, der äußerst fest an so gut wie allen Materialien haftete. Nachdem die Entdeckung aber zunächst nicht weiter verfolgt wurde, hat Eastman Kodak den Stoff 1951 weiterentwickelt und ab 1958 als Sekundenkleber verkauft.