Abgekupfert und geklaut: Die größten Song-Diebstähle

Der Walt-Disney-Streifen „Frozen“ ist der erfolgreichste Zeichentrickfilm aller Zeiten. Auch die Filmmusik verkaufte sich prächtig, doch ging dabei alles mit rechten Dingen zu? Laut Jamie Ciero nicht. Der französische Musiker ist der Meinung, der Song „Let it go“ weise eindeutige Ähnlichkeiten zu seinem Lied „Volar“ auf. Ciero hat vor wenigen Wochen die Klage gegen Disney und Demi Lovato, die den Song als Single aufgenommen hat, eingereicht. (Bild: AP)

Pharell Williams und Robin Thicke haben ebenfalls bereits eine Plagiat-Rechnung zugestellt bekommen. Ein US-Gericht hat entschieden, dass ihr Hit „Blurred Lines“ ein Plagiat von Marvin Gayes „Gott o Give it Up“ ist. 7,3 Millionen US-Dollar muss das Duo an den Altmeister überweisen. (Bild: AP)

Die Titelmelodie zu „Ghostbusters“ ist das Paradebeispiel für einen Ohrwurm. Dabei ist auch diese ein Plagiat. Ray Parker Jr. bediente sich dafür bei “I Want a New Drug” von Huey Lewis & The News, die ursprünglich mit der Komposition eines Titelsongs für den Film beauftragt worden waren. Sie sagten ab, Ray Parker ließ sich mehr als nur inspirieren – und beide Parteien einigten sich schließlich außergerichtlich. (Bild: ddp)

In seltenen Fällen gehen Plagiats-Vorwürfe auch gut aus. Die Songwriterin Sara Bareilles kann davon ein Lied singen: 2013 feierte sie mit „Brave“ einen kleinen Erfolg. Wenige Monate später kletterte Katy Perry mit „Roar“ an die Chartspitze, obwohl die Instrumentals beider Lieder kaum zu unterscheiden sind. Bareilles brach dennoch keinen Streit vom Zaun: „Katy ist eine Freundin von mir und wir kennen uns schon sehr lange.“ (Bild: AP)

Auch Oasis ist ein Teil der musikalischen Plagiatswelt. Für „Shakermaker“ bedienten sich die Gallagher-Brüder auf ihrem Debütalbum zu offensichtlich bei der Band The New Seekers. Die Folge: 500.000 Dollar Strafe. Doch damit nicht genug. Auch wegen „Whatever“ gab es Streitigkeiten, die Band musste nachträglich Comedian Neil Innes als Co-Autor angeben, da der Song verdächtig nach Innes‘ Lied „How Sweet to be an Idiot“ klang. (Bild: AP)

Plagiats-Streitereien können sogar dazu führen, dass Songs in gewissen Ländern nicht mehr gespielt und verkauft werden dürfen. Der belgische Musiker Salvatore Acquaviva gewann einen Prozess gegen Superstar Madonna, weil deren Song „Frozen“ in Teilen ein Plagiat seines Liedes „Ma vie fout l‘camp“ sei. Seitdem darf Madonnas Single in Belgien weder verkauft noch im Radio gespielt oder als Musikvideo im TV gezeigt werden. (Bild: ddp)

Madonna kennt auch die andere Seite der Medaille. Lady Gagas Hit „Born this way“ klingt sehr stark nach ihrem Song „Express yourself“. Madonna verzichtete darauf, rechtliche Schritte einzuleiten – konterte aber auf ihre Weise: Auf ihrer MDNA-Tour trug sie ein Mashup beider Songs vor und sang danach das Lied „She‘s not me“ – „Sie ist nicht ich“. (Bild: AP)

Künstler der Neuzeit sind auch nicht frei von Plagiatsvorwürfen. DJ Antoine wurde von seinem Ex-Kollegen MC Roby Rob vor Gericht gebracht, weil dieser ihn beschuldigt hatte, er habe sich für seinen Song „Booty Rain“ beim Klassiker „Purple Rain“ von Prince bedient. Robs Vorwurf: Bei „Booty Rain“ handele es sich um eine Neu-Interpretation des Prince-Hits. Antoine hatte sich aber als Songwriter eintragen lassen. (Bild: ddp)

Ein US-Gericht hat auch bei Shakira für Plagiats-Stress gesorgt. 2014 stellte es fest, dass Shakiras Song „Loca“ eine „illegale Kopie“ des Liedes „Loca con su Tiguere“ des Sängers Arias ist. Arias gab während des elftägigen Prozesses seinen Song sogar vor Gericht zum Besten – und überzeugte damit die Richter. Wie hoch der Schadenersatz war, wurde nicht bekannt. (Bild: ddp)

Auch heute kennt fast jeder noch die Melodie von „Surfin‘ U.S.A.“ von den Beach Boys, dabei ist der Song aus dem Jahr 1963. Was die wenigsten wissen: Das Lied stammt ursprünglich von Chuck Berry und heißt „Sweet little Sixteen“. Beach-Boys-Mitglied Brian Wilson schrieb einen Text dafür, gab Berry aber nicht als Komponisten an. Das zog mehrere Gerichtsprozesse nach sich, die 30 Jahre später dazu führten, dass Wilson und Berry als Komponisten genannt werden müssen. (Bild: AP)