9 Zeichen, dass Sie finanziell gesund sind

1. Finanzielle Risiken sind abgesichert

„Bevor Sie mit Vermögensaufbau und Altersvorsorge beginnen, müssen sämtliche existenzielle Risiken abgesichert sein“, rät der Berliner Finanzplaner und Honorarberater Ulf Niklas im Gespräch mit Yahoo! Finanzen. „Es gilt: Risikovorsorge geht vor Vermögensaufbau.“ Wichtige Beispiele seien die Absicherung von Haftungsrisiken (private Haftpflichtversicherung), der eigenen Arbeitskraft (Berufsunfähigkeitsversicherung) und bestehender finanzieller Verpflichtungen (Risikolebensversicherung). (Bild: Thinkstock)

2. 10 Prozent Einkommen dauerhaft gespart

Verprassen Sie nicht all das Geld, das im Monat nicht für Fixkosten draufgeht - Sie werden es später brauchen! „Für eine ausreichende Vermögensbildung sollten rund zehn Prozent des jährlichen Einkommens fortlaufend angespart werden“, so Experte Niklas. Sparer bilden so einen Vermögensstock, an dem man sich bei größeren Investitionen bedienen kann. Damit vermeidet man eine deutlich teurere Kreditaufnahme. (Bild: Thinkstock)

3. Genug Geld ist sofort verfügbar

Langfristige Anlagen sind schön und gut. Nur sollten Sie nicht ihre kompletten Ersparnisse so anlegen, dass Sie kurzfristig keinen Zugriff haben. „Das Drei- bis Sechsfache des monatlichen Einkommens sollte jederzeit ohne Kursrisiken (also als Tagesgeld) verfügbar sein. Dies dient der Sicherstellung einer ausreichenden kurzfristigen Liquidität für unvorhergesehene Lebenssituationen“, empfiehlt Finanzplaner Ulf Niklas. (Bild: Thinkstock)

4. Die Hinterbliebenen sind abgesichert

Im Fall des eigene Ablebens können Sie Ihren verbliebenen Angehörigen unangenehme finanzielle Überraschungen sparen. „Es sollte eine jederzeit ausreichende Hinterbliebenenabsicherung vorhanden sein, wobei auch sämtliche bestehende Schulden berücksichtigt werden müssen“, sagt Honorarberater Niklas. Klassisches Beispiel sei die Absicherung eines Alleinverdieners, der mit seiner Familie einen Immobilienkredit zum Erwerb eines Eigenheims aufgenommen hat. Meistens sei eine solche Absicherung durch kostenschlanke Risikoversicherungen zu erreichen, so Niklas. (Bild: Thinkstock)

5. Eigenes Vermögen statt Kredite

Überlegen Sie genau, ob Sie sich wirklich Geld bei der Bank leihen müssen. „Solange eigenes Vermögen vorhanden ist, sollte kein Kredit aufgenommen werden“, rät Ulf Niklas. „Gerade bei historisch niedrigen Zinsen beobachten wir zahlreiche Angebote im Markt, die eine günstige Finanzierung mit paralleler Vermögensbildung vorsehen. Die Erträge aus der Anlage sollen die Sollzinsen für den Kredit überkompensieren.“ Diese Hoffnung sei stark risikobehaftet, warnt der Finanzexperte: „Es besteht natürlich ein Zinsänderungsrisiko der Finanzierung sowie ein Wertentwicklungsrisiko der getätigten Anlage.“ Im Sinne einer seriösen Finanzplanung sollte man bedenken: Sollzinsen sind höher als Habenzinsen. Deswegen müssen immer erst Schulden abgebaut werden, bevor man beginnt neues Kapital anzuhäufen. (Bild: Thinkstock)

6. Anlagen und Risiken kennen

Mit der weltweiten Finanzkrise standen viele Sparer plötzlich vor den Trümmern ihrer Existenz. Böse Überraschungen in Sachen Geldanlage lassen sich aber eigentlich ganz einfach vermeiden: „Es klingt vielleicht ein wenig banal - ist es aber keinesfalls, wie die Lehren aus der Finanzkrise 2007/2008 gezeigt haben: Man muss alle seine Vermögensanlagen mit sämtlichen Chancen und Risiken wirklich verstanden haben“, mahnt Berater Niklas. (Bild: Thinkstock)

6. Anlagen und Risiken kennen

Zahlreichen Anlegern, die in Zertifikate der pleite gegangenen US-amerikanischen Bank Lehman Brothers investiert hatten, seien die tatsächlichen Anlagerisiken nicht ausreichend bewusst gewesen. „Als Regel gilt: Investieren Sie niemals in Vermögensanlagen, die Sie nicht verstehen. Das Vertrauen in einen Berater ist keinesfalls ausreichend.“ (Bild: Thinkstock)

7. Finanzielle Situation und Strategie überprüfen

Wenn sich die Lebens- und Einkommenssituation deutlich ändert, drohen Überraschungen. Damit es nicht so weit kommt, rät Niklas: „Man muss seine eigene finanzielle Situation und Strategie regelmäßig überprüfen.“ So führe ein höheres Einkommen zu einem höheren Lebensstandard, der entsprechend abgesichert werden müsse. „Einschneidende Ereignisse, wie zum Beispiel eine Scheidung oder ein Todesfall, machen vollständig neue Planungen erforderlich“, erklärt der Experte. (Bild: Thinkstock)

8. Wissen, was man hat

Nur wer weiß, wie viel Geld zur Verfügung steht, kann vernünftig haushalten. Finanzexperte Niklas empfiehlt deshalb: „Verschaffen Sie sich eine valide, aktuelle und zutreffende Übersicht über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben.“ Wichtig: Die persönliche Haushaltsrechnung sollte jederzeit ausreichend Spielraum für regelmäßig wiederkehrende Ereignisse wie Urlaub, aber auch andere, unvorhergesehene Ausgaben beinhalten. (Bild: Thinkstock)

9. Für Pflege und Tod vorgesorgt

Ein tragischer Unfall oder eine plötzliche Krankheit können das eigene Leben und das der Angehörigen völlig durcheinander bringen. Deshalb sollte man für den Pflege- und Todesfall rechtzeitig vorsorgen und sich und seine Lieben absichern. „Hier ist zum Beispiel an eine rechtzeitige Vermögensübertragung unter Nutzung der relevanten Freibeträge, eine Vorsorgevollmacht, eine Patientenverfügung und ein Testament zu denken“, appelliert Niklas. (Bild: Thinkstock)

Allgemeine Tipps

Natürlich muss jeder dieser Tipps auf die individuelle Situation der jeweiligen Person angepasst werden. „So benötigt ein Multimillionär beispielsweise weniger Risikoabsicherung als ein Kunde ohne Vermögen und mit überschaubarem Einkommen. Gleiches gilt natürlich für betragsmäßige Orientierungsgrößen: Ein kleines Depot benötigt eine ausreichende Liquiditätsquote natürlich deutlich mehr als ein sehr großes Depot“, so Honorarberater Niklas. (Bild: Thinkstock)