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Mythos Tesla: Müssen sich BMW, Daimler und Porsche Sorgen machen?

Seit Jahrzehnten wird im Silicon Valley mit Hochdruck an der Zukunft gefeilt seit Anfang des Jahrtausends auch in der Automobilindustrie. Tesla heißt der vom Seriengründer Elon Musk geführte Elektroautohersteller, der rund um die Welt für Begeisterungsstürme sorgt. Allein: Tesla liefert gerade mal 11.000 Autos pro Quartal aus und verbrennt stattdessen Hunderte von Millionen Dollar. Muss die deutsche Autoindustrie den coolen Überflieger ernst nehmen?

Die Uhr lief wieder einmal gegen Elon Musk. Seit ganzes Leben geht das so, der inzwischen 44-jährige Südafrikaner reizt beständig die Grenzen von Raum und Zeit aus –im März 2013 allerdings schien die Uhr abgelaufen. Der ein Jahrzehnt zuvor gegründete Elektroautohersteller Tesla stand mit dem Rücken zur Wand: Das Geld ging zur Neige, Elon Musk musste handeln.

Der Vollblutunternehmer, der zuvor bereits den Bezahldienst PayPal gegründet hatte, hatte vor, sein Unternehmen einem berühmten Freund im Silicon Valley anzudienen –Google-Chef Larry Page!  Mit gerade mal 6 Milliarden Dollar wurde Tesla noch an der Wall Street bewertet –bei einem marktüblichen Premiumaufschlag und einer Investmentzusage von weiteren fünf Milliarden Dollar für den Fabrikausbau ginge eines der aufsehenerregendsten Start-ups der vergangenen Jahre an den Internet-Riesen. Der Google-Boss war einverstanden und ließden Deal ausarbeiten…

Enorme Erfolgsstory an der Wall Street: Börsenwert sprintet von 6 auf 33 Milliarden Dollar

Doch wieder riss Musk das Lenkrad in letzter Minute rum. Tesla gelang bei der nächsten Quartalsbilanz ein Überraschungsgewinn –und die Aktie hob ab. Die spektakulärste Übernahme in der Techbranche der letzten Jahre  war vom Tisch und der Elektrofahrzeughersteller nahm an der Börse Fahrt auf. 

Rund zwei Jahre später sind aus 6 Milliarden an der US-Technologiebörse 33 Milliarden Dollar geworden. Tesla ist neben Netflix in diesen Tagen die spektakulärste Wachstumsstory der Wall Street –und das Elektroauto ohnehin das Statussymbol trendbewusster Großstädter.   

Nur 11.532 Autos in drei Monaten abgesetzt

Dabei ist fundamental weiter vieles unklar. Mittwoch nach Handelsschluss legte Tesla seine jüngste Geschäftsbilanz vor –und die fiel auf den ersten Blick alles andere als beeindruckend aus. Bei Umsätzen von 1,2 Milliarden Dollar verlor der Elektroautohersteller immer noch 185 Millionen Dollar. Ganze 11.532 Autos setzte Tesla zwischen Anfang April und Ende Juni ab –im Gesamtjahr 2015 sollen es zwischen 50.000 und 55.000 werden.

Zum Vergleich:  Sportwagenhersteller Porsche verkaufte im vergangenen Jahr knapp 190.000 Wagen, Daimler, Audi und BMW konnten 2014 zwischen 1,65 und 1,8 Millionen Fahrzeuge auf die Straße bringen –Dimensionen, von denen Tesla angesichts des langsamen Aufbaus seiner Fabriken Lichtjahre entfernt zu sein scheint. Allerdings: Im Heimatmarkt USA lag Tesla im ersten Halbjahr bereits vor den Premium-Limousinen von Audi, BMW und Porsche.

Müssen sich Porsche, BMW und Daimler Sorgen machen?

Muss sich die erfolgsverwöhnte deutsche Autoindustrie nun vor dem besessenen Seriengründer aus Palo Alto, in dem viele schon den nächsten Steve Jobs sehen, in Acht nehmen? Musk, der nebenbei auch noch mit SpaceX die Raumfahrt revolutionieren will, ist bekanntermaßen ein Mann, der nur in Superlativen denkt.

In drei Stufen will der Südafrikaner die Automobilbranche mit seinem Elektroauto, das ganz ohne Benzin auskommt, aufmischen. 2008 stellte Tesla zunächst ein Premium-Modell vor – den zweisitzigen Sportwagen Tesla Roadster. 2012 folgte in den USA die Limousine Tesla Model S, ein 5+2 Sitzer der Oberklasse, der in den USA für Furore sorgte. Für den großen Wurf auf dem Massenmarkt soll im kommenden Jahr das Model X sorgen, das bereits für 30.000 Dollar zu haben sein und schon im September ausgeliefert  werden soll.

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