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Expansion nach Down Under: Auch Lidl hat Australien im Visier

Der Einstieg des Discounters Lidl in den US-Markt nimmt konkrete Formen an. Foto: Jens Kalaene

Wo Aldi Erfolge feiert, bleibt auch Lidl nicht lange fern. So ist es in den USA, wo die Neckarsulmer den großen deutschen Einzelhandelsrivalen in drei Jahren herausfordern wollen. Auch am anderen Ende der Welt deutet sich nun der Showdown zwischen den beiden Discount-Schwergewichten an: Die Branchengerüchte verdichten sich, dass Lidl auch mittelfristig die Expansion nach Australien wagt.

Wen es einmal auf den fünften Kontinent verschlagen hat, der weiß: Alles läuft ein bisschen anders in Australien. Einen ähnlichen Eindruck vermitteln auch seit Jahren die erfrischenden Werbevideos von Deutschlands größtem Discounter in Down Under. Im vergangenen Jahr etwa schickte Aldi seinen Werbehelden Johan aus dem imaginären skandinavischen Dorf Julbacken in die frühere Sträflingskolonie und ließihn dann für weihnachtliche Shrimps werben.

Das Land der Kängurus und Koalas hat sich für den deutschen Discountriesen tatsächlich zu einer bemerkenswerten Erfolgsstory entwickelt: Seit 2001 hat Aldi bereits 370 Filialen in Australien eröffnet. Und dabei soll es nicht bleiben: Dieses Jahr haben die Essener vier weitere Premiummärkte mit Gourmet-Produkten speziell für die anspruchsvollere Kundschaft geplant. Die Geschäfte boomen: Im Fiskalsjahr 2013 setzte Aldi Down Under immerhin schon 5,3 Milliarden australische Dollar um und verdiente dabei vor Steuern 363 Millionen australische Dollar.

Lidls Vorbereitungen für den Markeintritt laufen angeblich bereits auf Hochtouren

Der Auslanderfolg weckt unterdessen Begehrlichkeiten beim Erzrivalen Lidl: In den Vereinigten Staaten, wo Aldi seit 1976 präsent ist und inzwischen über 2000 Läden unterhält, wollen die Schwaben den nationalen Rivalen bis zum Markteintritt 2018 mit zumindest 100 Filialen auf einen Schlag herausfordern.

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Nach den USA könnte dann Australien folgen, wie einheimische Medien berichten. „Der Supermarkt-Krieg eskaliert mit Lidls Markteintritt“, war etwa im Juni in „The Australian“zu lesen.

Wie die zu Rupert Murdochs NewsCorp.-Imperium gehörende Tageszeitung berichtet, habe Lidl längst damit begonnen, seinen Markennamen und Logo in der zwölfgrößten Volkswirtschaft der Welt zu schützen und sei auf der Suche nach geeigneten Warenhäusern für ein Marktdebüt, das nach Angaben von „The Australian“von Brancheninsidern bereits im vergangenen Jahr erwartet worden war.

Konkurrenz für Coles und Woolworths

Nach Aldis durchschlagendem Erfolg, der dem 102 Jahre alten Einzelhändler in Australien bereits einen größeren Marktanteil beschert als in Deutschland, könnte mit Lidl ein zweiter deutscher Discounter den einheimischen Platzhirschen Coles und Woolworths, die immer noch 90 Prozent des Marktes dominieren, spürbar einheizen. Auf zwanzig Prozent Marktanteil könnte es das deutsche Duo Down Under bringen, glauben auf den Einzelhandel spezialisierte Analysten.

Das Erfolgsrezept im fünften Kontinent ist das gleiche wie hierzulande: Der Preis macht den Unterschied. „Wer bereit ist, auf die Markennamen zu verzichten und dafür bei Aldi einkaufen geht, spart etwa 50 Prozent der Kosten“, erklärt etwa Tom Godfrey von der Verbraucherschutzgruppe Choice gegenüber dem „Handelsblatt“.

Wir werden in neue Länder expandieren

Zur strammen Wachstumsphilosophie der ehrgeizigen Schwaben würde die Expansion in unerschlossene Märkte auch im fernen Ausland passen. „Zufrieden sind wir nie“, kokettierte Deutschland-Chef Klaus Gehrig erst vergangenen Monat bei Bekanntgabe der Geschäftsbilanz. So hat es sich Lidls Mutterkonzern, die Schwarz-Gruppe, auf die Fahnen geschrieben, bis zum Ende des Jahrzehnts die 100-Milliarden-Euro-Marke beim Umsatz knacken.

„Wir werden in neue Länder expandieren“, präzisierte Gehrig vor wenigen Wochen gegenüber dem „manager magazin“seine Wachstumsziele. Nach dem konkreten Zeitplan für den amerikanischen Markteintritt sind den Spekulationen über ein weiteres Debüt in einer anderen englischsprachigen Region damit Tür und Tor eröffnet: Die US-Expansion könnte am Ende Lidls Blaupause für den fünften Kontinent werden –wenn das Australien-Abenteuer nicht gar eher kommt…

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