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Aldi Life Musik: Streaming-Angriff auf Apple, Spotify & Co

Wer hätte das gedacht: Nicht nur bei Apple, Google und dem Platzhirsch Spotify können Smartphone- und Tablet-Nutzer inzwischen Musik streamen – auch beim Discounter Aldi! Der Essener Einzelhandelsriese bietet seit wenigen Tagen neben Lebensmitteln auch eine Musik-Flatrate an – zum üblichen Schnäppchenpreis.

Die dreimonatige Probezeit ist zu Ende. Seit dem 1. Oktober kostet Apples mit viel Aufwand gestarteter neuer Streaming-Dienst Apple Music Geld. 9,99 Euro müssen Nutzer pro Monat berappen – oder 14,99 Euro im Familienabo mit bis zu fünf Mitgliedern. Damit bewegt sich Apple auf demselben Niveau wie Branchenprimus Spotify, der immerhin von 20 seiner 80 Millionen Mitglieder, die für das werbefreie Premiumangebot zahlen,  monatlich 9,99 Euro bzw. Dollar einsammelt.

Doch es gibt seit wenigen Tagen auch günstigere Streaming-Alternativen für Apple-, Android- und Windows-Nutzer. Für 7,99 Euro pro Monat ging vergangene Woche eine App namens Aldi Life Musik an den Start, hinter der sich der weltgrößte Discounter verbirgt.

Aldi macht jetzt auch in Musik

Tatsächlich: Neben hauptsächlich unzähligen Lebensmitteln bietet Aldi nun auch virtuelle Waren zum Schnäppchenpreis an. Gleich 34 Millionen Songs – und damit vergleichbar viel wie die Branchenplatzhirsche Spotify, Apple und Google – finden Nutzer in der Aldi-App, über die auch 10.000 Hörbücher und 4.000 Radiosender zu finden sind. Songs können wie bei Apple und Spotify heruntergeladen und so auch offline gehört werden.

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Wie Aldi über Nacht zu den Streaming-Schwergewichten aufgeschlossen hat? Natürlich nicht aus eigener Kraft: Der Essener Einzelhandelsriese macht virtuell das, was er auch schon erfolgreich im Lebensmittelregal vorgemacht hat: Er stülpt bekannten Markenartiklern sei eigenes Label über.

Schulterschluss mit MP3-Legende Napster

Aldis Streaming-Partner dürfte für Tech-Fans zumindest dem Namen nach ein alter Bekannter sein: Napster! Die Filesharing-Börse revolutionierte die Musikwelt Ende der 90er-Jahre mit dem Austausch von MP3-Dateien – allerdings auf illegale Weise. Der Dienst wurde 2001 nach rechtlichen Streitigkeiten mit Plattenfirmen geschlossen.

Der Markenname blieb erhalten und wurde unterdessen vom Musikdienst Rhapsody übernommen, der in Europa seit 2011 Downloads und nun auch eine Streaming-Flatrate anbietet, die regulär mit 9,99 Euro pro Monat allerdings teurer ist. In anderen Worten: Aldi unterbietet die Konkurrenz wieder einmal beim Preis.

Expansion in neue Wachstumsmärkte

Der Essener Traditionseinzelhändler untermauert damit einmal mehr, dass er bereit ist, außerhalb seines stagnierenden Kerngeschäfts aggressiv nach Wachstumschancen zu suchen. Im vergangenen Jahrzehnt hatte Aldi bereits den Einstieg in den Mobilfunksektor gewagt.

Nun will der Handelsriese den boomenden Markt für Musikstreaming erobern, der in Deutschland auf Jahressicht um 87 Prozent gewachsen ist und es bereits auf ein Umsatz-Volumen von über 100 Millionen Euro bringt. Mobilfunk-Kunden soll die Nutzung gleich im Paket schmackhaft gemacht werden: So ist die Musik-Flatrate in die Mobilfunktarife Aldi Talk M (10 Euro) und Aldi Talk L (15 Euro) bereits integriert.

Ob sich die Internet-Expansion für Aldi allerdings unter dem Strich auszahlt, bleibt abzuwarten: Selbst Streaming-Platzhirsch Spotify verliert neun Jahren nach dem Start weiter dreistellige Millionenbeträge, während Apple für den Launch seines neuen Streaming-Dienstes Apple Music sogar Milliarden aufgewendet haben soll.

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