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Wie reagieren Sie als Anleger auf „Schwarze Schwäne“?

Richtig auf Schwarze Schwäne reagieren
Richtig auf Schwarze Schwäne reagieren

Der Schwarze Schwan gilt seit dem gleichnamigen Buch von Nassim Nicholas Taleb als Synonym für das plötzliche Auftreten von höchst unwahrscheinlichen Ereignissen. Die Freigabe des Wechselkurses der Schweizer Notenbank war Mitte Januar ein solches Ereignis. Auch die Terroranschläge von Paris, verstanden als Angriff auf die Pressefreiheit mitten in Europa können als solche angesehen werden. Der fallende Ölpreis, wie wir ihn seit Mitte 2014 sehen (und der derzeit zumindest gestoppt scheint), ist vielleicht nicht ganz so überraschend gekommen, aber zumindest in seinem Ausmaß unvorhergesehen gewesen.

Was bedeuten solche Ereignisse für Sie als Anleger? Sind Sie ihnen hilflos ausgeliefert? Müssen Anlagen im Nachgang zu solchen Ereignissen neu justiert werden?

Zunächst einmal: Sie sind echten schwarzen Schwänen ausgeliefert. Die Freigabe des Schweizer Franken ist vielleicht rückwirkend logisch (die Schweiz wollte sich nun, wo der Aufkauf von Anleihen durch die EZB kurz bevorstand, wohl nicht noch mehr „Schrott“ in die Bücher legen), aber keiner der Experten hat sie so und zu diesem Zeitpunkt vorausgesehen.

Tritt ein solcher Schwarzer Schwan auf, sollten Anleger fünf Dinge tun:


1)    Ruhe bewahren
Jeder Anleger sollte in den ersten Tagen „Ruhe bewahren“ und die Auswirkungen auf Wechselkurs, Börsen und Politik beobachten.


2)    Betroffene Anlagen herausfiltern
Sie sollten sich fragen, welche Ihrer Anlagen unmittelbar betroffen sind. Am Beispiel des Schweizer Franken bedeutet dies: So mancher Anleger im Schweizer Franken, der sich diese während der Hoch-Zeit der Finanzkrise gekauft hat oder der ein Konto im EU-Ausland Schweiz eröffnet hat, sitzt nun plötzlich auf einem Gewinn von 20%. Ein Schwarzer Schwan hat ja nicht zwingend negative Folgen! Darlehensinhaber von CHF-Darlehen sehen sich nun jedoch einem höheren Rückzahlungsbetrag in Euro gegenüber, der durch eine Überschreitung der Sicherheitenlinie bei der Bank gefährliche Ausmaße annehmen kann.

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3)    Längerfristige Auswirkungen abschätzen
Fragen Sie sich, welche längerfristigen Auswirkungen der Schwarze Schwan haben kann. Um beim CHF-Beispiel zu bleiben, könnte man darauf spekulieren, dass der Schweizer Franken im Zuge der geplanten Anleihenaufkäufe der EZB noch stärker wird, da der Euro als unsicherer gesehen wird. Dies könnte zum erstmaligen Kauf von Schweizer Franken oder zum Zukauf animieren. Bevor Sie aber solche Käufe tätigen, sollten Sie sich aber auch überlegen, ob die bisherige Reaktion diese Entwicklungen nicht schon „einpreist“.


4)    Aktionsplan festlegen
Der Anleger muss entscheiden, ob Aktionen in dem betroffenen Vermögenswert notwendig oder sinnvoll sind. Manch Anleger wird seine Schweizer Franken jetzt zurücktauschen und einen Gewinn realisieren, andere werden Franken nachkaufen. Darlehensnehmer werden vielleicht über Sondertilgungen versuchen, innerhalb der Beleihungsgrenze zu bleiben oder aber die Darlehenslaufzeit zu verlängern. All diese Entscheidungen hängen nicht nur vom objektiv messbaren Ereignis „Wechselkurs ist freigegeben“ ab, sondern sehr stark von der persönlichen Situation und den Zielen, die mit der Anlage verfolgt werden. Es gibt daher keine standardisierte Empfehlung von mir, wenn diese Fragen auftauchen.


5)    Prüfung von weiteren Auswirkungen auf andere Vermögenswerte
Sie sollten auch überlegen, ob weitere Vermögenswerte oder Lebensplanungen kurz-, mittel- oder langfristig von dem Ereignis betroffen sind. So könnte man in der Wechselkursfreigabe ein Indiz eines sehr schwachen Euros sehen. Dies könnte zu dem Schluss führen, dass man Einlagensicherungen aller Anlagen kritisch überprüft, ein Konto im EU-Ausland eröffnet und die Aktienquote Europa heruntersetzt.

Lassen Sie sich von Schwarzen Schwänen nicht in Panik treiben sondern überlegen Sie besonnen, ob und gegebenenfalls was zu tun ist.
Ihre
Stefanie Kühn