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Warum ich Fonds und ETFs für die geeignetere Form der Aktienanlage halte

Handelssaal der Frankfurter Börse: Der Bund muss wieder mehr Rendite bieten, um sich für zehn Jahre Geld zu leihen. Foto: Frank Rumpenhorst/Archiv

Da kann die Börse noch so gut oder schlecht laufen – wer bestimmte Aktien in seinem Depot hat, rieb sich in diesem Jahr die Augen. Zwar sind viele Werte derzeit seit Jahresbeginn leicht ins Minus gerutscht, aber einige hat es besonders stark getroffen. Energiewerte haben seit Jahresbeginn zwischen 40 und 65% verloren. Automobilwerte – allen voran VW – haben vom Höchstkurs in diesem Jahr kräftig an Wert verloren. Telekom- und Adidas-Aktionäre dagegen freuen sich über ein dickes Plus. Jedoch - man weiß aus der Psychologie, dass ein gleich hoher Gewinn als weniger intensiv empfunden wird, als der entsprechende Verlust.

Am Rande: Entwicklungen wie bei VW sind für den Privatanleger meines Erachtens in keinster Weise vorhersehbar. Betrug in so großem Stil erscheint so unwahrscheinlich, dass er wie ein sogenannter Schwarzer Schwan daherkommt. Wir halten so viel auf die deutsche Ingenieurkunst, auf Qualität und Zuverlässigkeit, dass diese Manipulation wohl für jeden überraschend war.

2015 zeigt: Inhaber von Einzeltitel-Depots brauchen offenbar stärkere Nerven als Fonds- und/oder ETF-Besitzer. ETFs sind Indexfonds – hier wird auf den Fondsmanager verzichtet und die Anlage erfolgt rein nach dem entsprechenden Index. Die Entwicklung wird bei Fonds und ETFs je nach Gewicht der einzelnen Unternehmen geglättet. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass ein gut gestreutes ETF-Portfolio mit einigen gemanagten Fonds ausreichend Streuung zu vertretbaren Kosten bietet. Doch natürlich sind die Jahresgewinne auch bei Fondsbesitzern aufgezehrt. Wer jedoch die Aktienquote hält, die er oder sie sich langfristig „gegeben“ hat, sollte weiterhin dabei bleiben. Studien zeigen, dass Hin- und Her nicht nur die Taschen (an Gebühren) leert, sondern auch die Rendite vernichtet, wenn der richtige Wiedereinstiegs-Zeitpunkt verpasst wird. Die Frage des Wiedereinstiegs stellt sich praktisch mit dem Verkaufstag.

Dies gilt für alle Anleger mit einem langfristigen Zeithorizont. Wer sein Geld jedoch in Kürze benötigt oder auch nur vielleicht für etwas anderes verwenden möchte, der sollte nun vorsichtig agieren und sich genaue Ausstiegsgrenzen setzen. Dem Verlust von August bis heute „nachzutrauern“ bringt wenig.

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Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin kein Gegner von Einzelwerten. Wer ein ausreichend gestreutes Einzeltiteldepot selbst managt, macht nichts anderes als ein Fonds. Mindestens 15 verschiedene Werte sollte es enthalten und über alle Branchen und einige Regionen gestreut sein. Auch wer grundsätzlich mit Fonds und ETFs arbeitet und sich ab und an einen Einzelwert kauft (aus „Spaß“, vielleicht weil Sie die Branche gut kennen oder dort arbeiten oder auch zum Ausprobieren), streut ausreichend. Lassen Sie sich dann von einem hohen Minus nicht verschrecken, sondern überlegen Sie sich, welche Maßnahmen Sie aktuell ergreifen und wie Sie sich zukünftig positionieren möchten.

Überlegen Sie auch einmal in eine andere Richtung. Wenn Schwarze Schwäne auftauchen, gibt es immer auch Möglichkeiten, zu profitieren. Sie könnten sich beispielsweise fragen, ob An-leihen von stark gebeutelten Unternehmen interessant sind. Solange Sie nicht glauben, dass die Firma bis zum Fälligkeitstermin der Anleihe pleite geht, könnte man von einer für das derzeitige Marktniveau überproportional guten Rendite profitieren. Die entsprechenden Risiken bestehen natürlich. Bei großen Unternehmen, wie VW stellt sich die Frage, ob „too big to fail“ (zu groß, um pleite zu gehen) gilt. Aber erinnern Sie sich an die Pleite von Enron – es ist nicht unmöglich.

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