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Riester - ja oder nein?

Riester - ja oder nein?


An dieser Frage scheiden sich die Geister – die einen befürworten Riester um jeden Preis, die anderen verteufeln es. Wie so oft, liegt die Wahrheit in der Mitte, aber vielleicht ein bisschen mehr auf der Seite derer, die Riester ablehnen.


Die Riester-Rente wurde ins Leben gerufen, um die Kürzungen der gesetzlichen Rentenversicherungen aufzufangen. Die Bürger sollten mittels Zulage und Steuervorteil motiviert werden, selbst etwas zur Altersvorsorge beizusteuern. Das Ansinnen ist insofern gar nicht so falsch. Doch was läuft schief?

Wette auf ein langes Leben

Die Riester-Rente ist, wie jede Rentenversicherung, eine Wette auf ein langes Leben. Umso jünger Sie sind, umso schwieriger ist es, seine Lebenserwartung einzuschätzen. Wer mit 60 „pumperlgesund“ ist, darf zu Recht auf ein langes Leben hoffen. Wenn einer mit Anfang 30 sagt, er möchte diese Wette nicht wegen 154 Euro im Jahr (154 Euro beträgt die jährliche staatliche Förderung) eingehen – ich kann es verstehen.

Riester-Verträge gibt es in verschiedenen Ausprägungen – Banksparplan, Fondssparplan, Klassische und Fondsgebundene Rentenpolice, Bausparen und Baudarlehen. In den letzten Jahren kam das Gefühl auf, dass die Kunden immer mit den Produkten mit der höchsten Provision nach Hause kamen. Das hat das Image natürlich nicht gerade befördert. Ich habe viele Riester-Verträge geprüft, wo die laufenden Kosten „zufällig“ so hoch wie die Zulage waren. Kostenquoten von 10-15% auf den laufenden Beitrag waren keine Seltenheit. Daher möchte ich festhalten – wenn schon Riester, dann riestern Sie günstig.

Riester ist inflexibel – so ein weit verbreiteter Vorwurf. Ich stimme dem zu. Zu Rentenbeginn können Sie maximal 30% entnehmen, der Rest muss zwingend verrentet werden. Während der Laufzeit ist eine wohnwirtschaftfliche Verwendung möglich (für das Eigenheim). Doch dann wird ein Wohnförderkonto eingerichtet, auf dem sich ein Betrag aufbaut, den Sie im Ruhestand versteuern müssen – doch wer möchte schon im Ruhestand für etwas Steuern zahlen, was er längst genossen hat?

Steuervorteil greift nur teilweise

A propos Steuern: Riesterrenten werden nachgelagert besteuert. Das bedeutet, dass Sie in der Rente dann 100% der Rente versteuern. Der vielzitierte „niedrigere Steuersatz in der Rente“ wird zukünftig auch immer weniger gelten, da ja immer mehr Rentenanteile voll versteuert werden müssen. Der Steuervorteil, den Sie in der Ansparzeit „genossen“ haben, wird so zumindest teilweise wieder „aufgezehrt“.

Doch es gibt eine Personengruppe, die unbedingt riestern sollte. Frauen oder Männer, die wenig oder gar nichts verdienen, aber berechtigt sind und Kinderzulagen erhalten. In den ersten drei Jahren ist derjenige, der auch die Rentenzeiten für das Kind erhält, automatisch Riester-berechtigt. Danach hilft ein 450-Euro-Job bereits (bei dem Sie selbst den Rentenbeitrag aufstocken), um die Zulagen weiter zu erhalten. Auch Personen, die Teilzeit arbeiten, müssen oft wenig zahlen, und erhalten trotzdem die volle Zulage.

Die Berechnung für den Riesterbeitrag geht so:

Nehmen Sie 4% Ihres Vorjahresbruttos. Davon ziehen Sie Ihre Zulage (154 Euro) sowie die entsprechende Anzahl der Kinderzulagen (185 bzw. 300 Euro) ab. Der restliche Betrag ist Ihr nötiger Jahresbeitrag (Minimum 60 Euro pro Jahr). Wer z.B. ein Jahresbrutto von 15.000 Euro erhält, müsste 600 Euro pro Jahr zahlen. Da Sie aber noch Ihre Zulage und die Kinderzulage (Annahme 1 Kind mit 300 Euro Zulage) abziehen dürfen, schrumpft der Beitrag auf 146 Euro p.a.. Für 146 Euro Eigenbeitrag erhalten Sie also 454 Euro vom Staat – das ist eine überlegenswerte Anlage. Wenn Sie nun dabei auf ein kostenarmes, gut rentierliches Produkt setzen, steht Ihrer persönlichen Riester-Erfolgsstory nichts im Wege.

Doch Vorsicht – in vielen Fällen ist das Für und Wider nicht so klar und es lohnt ein genaues Hinsehen.

Viel Erfolg bei der Entscheidung

Ihre

Stefanie Kühn

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