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Rentenfonds – Allheilmittel in der Niedrigzinsphase?

Rentenfonds erzielen Kursgewinne, wenn das allgemeine Zinsniveau sinkt
Rentenfonds erzielen Kursgewinne, wenn das allgemeine Zinsniveau sinkt

Ein Leser wandte sich an mich mit der Frage, wie ich Rentenfonds derzeit einschätze. Ein Rentenfonds ist ein Investmentfonds, der in festverzinsliche Wertpapiere wie zum Beispiel Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Pfandbriefe oder Kommunalobligationen investiert. Mit einer Rente im herkömmlichen Wortsinn hat dieser Fonds also nichts zu tun.

Anleger, die vielleicht sogar seit Jahren investiert sind, wurden in den vergangenen Tagen durch den kleinen „Bond-Crash“ wachgerüttelt und fragen sich, ob sie die – meist noch immer vorhandenen - Gewinne mitnehmen und in Tages- und Festgeld umschichten sollen. Anleger mit mickrig verzinsten Tagesgeldkonten überlegen andererseits einzusteigen, um mehr Rendite als 1,0% zu erzielen – schließlich weisen Rentenfonds teilweise zweistellige Renditen für die letzten Jahre auf.

Um zu verstehen, warum Rentenfonds so schöne Ergebnisse erzielen konnten, während die Zinsen doch so niedrig waren, muss man sich den Marktmechanismus bewusst machen. Wenn die Zinsen fallen (wie es eben in den letzten Jahren der Fall war), steigen die Kurse der bereits am Markt befindlichen Anleihen. Denn der Anleger würde, wenn er diese zum bisherigen Kurs verkaufen würde, auf seine „Mehr-Rendite“ verzichten. Daher steigt der Kurs soweit, bis der Käufer der Anleihe genau die Rendite erzielt, die derzeit am Markt üblich ist.

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Die Regel lautet also: Steigt der Zins, fällt der Anleihen-Kurs – Fällt der Zins, steigt der Anleihen-Kurs. Rentenfonds erzielen also Kursgewinne, wenn das allgemeine Zinsniveau sinkt ( und so war es in vergangenen Jahren).

Der Rex, der den Markt für Bundesanleihen widerspiegelt, ist seit 1990 um über 300% gestiegen. In den letzten Jahren gab es selten Verluste, da der Zins-Kupon der Anleihen meist so hoch war, dass er Kursverluste bei Zinssteigerungen ausgleichen konnte. Zukünftig können Anleihe-Kurse kaum noch steigen, da das Zinsniveau ja schon nahe Null ist. Die Zinskupons sind ebenfalls niedrig.

Ein kleiner Exkurs zur aktuellen Situation

Der Rückgang der Anleihen-Kurse der letzten Wochen beruhten jedoch nicht auf einer Zinserhöhung in Europa. Es gibt zwar zahlreiche Erklärungsversuche, warum die Kurse plötzlich purzelten, aber ganz klar kann das offenbar niemand erklären. Mir kommt es vor, als erwarten die Marktteilnehmer sinkende Kurse (einige bedeutende Stimmen haben das ja seit einigen Wochen öffentlich bekundet) und haben sich entsprechend positioniert – also verkauft.

Zurück zur allgemeinen Funktionsweise: Bei steigendem Zinsniveau sind also Kursverluste zu befürchten. Was bedeutet das für Sie als Anleger? Wenn Sie den Markt gut beobachten, können Sie sicherlich noch investiert bleiben. Erwarten Sie aber nicht mehr die Renditen der Vergangenheit, sondern je nach Anleihen-Art die typische Marktrendite.

Wenn Sie Rentenfonds mit Schwerpunkt Euro-Staatsanleihen besitzen, machen Sie sich bitte bewusst, dass oft 30 bis 40% der vom Fonds gehaltenen Staatsanleihen aus Italien und Spanien kommen. Die speziellen Risiken aus den „Problemländern“ der Eurozone sollten Sie beachten und die Entwicklungen in den Ländern gut beobachten. Sie haben dort ein höheres Risiko als bei Bundesanleihen. Ein Beispiel: Deutschland besitzt ein AAA-Rating, Italien BBB-. Das ist nur eine Stufe über Ramschniveau. Wenn sich die Euro-Krise entspannt, sind noch leichte Kurssteigerungen möglich, bei einer Verschärfung sind zusätzliche Kursverluste möglich.

Anleger von internationalen Rentenfonds bezwecken mit diesem Anlagebaustein oft auch die Währungsstreuung. Das ist ein wichtiger und richtiger Punkt in der Anlagestrategie. Hier muss besonders die angekündigte Zinssteigerung in den USA sowie die Währungsrisiken beobachtet werden.

Fazit: Ich bevorzuge für die festverzinslichen Anlagen die ganz sicheren, einlagengesicherten Festgelder. Internationale Rentenfonds können Sie durch alle Marktphasen als Streuung einsetzen.

Viel Erfolg mit Ihren festverzinslichen Anlagen.

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