Werbung
Deutsche Märkte schließen in 7 Stunden 15 Minuten
  • DAX

    17.963,69
    +31,01 (+0,17%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.987,70
    +4,94 (+0,10%)
     
  • Dow Jones 30

    38.790,43
    +75,63 (+0,20%)
     
  • Gold

    2.155,70
    -8,60 (-0,40%)
     
  • EUR/USD

    1,0850
    -0,0027 (-0,25%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.493,65
    -4.004,14 (-6,41%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    82,62
    -0,10 (-0,12%)
     
  • MDAX

    26.110,17
    -26,18 (-0,10%)
     
  • TecDAX

    3.384,71
    +1,06 (+0,03%)
     
  • SDAX

    13.902,63
    +21,42 (+0,15%)
     
  • Nikkei 225

    40.003,60
    +263,20 (+0,66%)
     
  • FTSE 100

    7.715,52
    -7,03 (-0,09%)
     
  • CAC 40

    8.154,89
    +6,75 (+0,08%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.103,45
    +130,25 (+0,82%)
     

9% Festzins-Rendite – ja gibt es das wirklich?

Superanlagen in Zeiten der Krise (thinkstock)
Superanlagen in Zeiten der Krise (thinkstock)

Kurz vor Silvester erreichte mich eine Werbung eines Unternehmens, die den Anlegern 9-12% Festzins-Rendite versprachen. Toll, oder? Na, dann sind ja alle Anlageprobleme für 2015 gelöst – oder vielleicht doch nicht?

Erinnern Sie sich an den Fall des Unternehmens Prokon (Windkraftanlagen). Dieses Unternehmen hat mit ähnlich klingenden Briefen und U-Bahn-Plakaten großflächig geworben und musste schließlich zu Beginn des letzten Jahres Insolvenz anmelden. Als Lehre daraus hat das Bundeskabinett im November 2014 das sogenannte „Kleinanlegerschutzgesetz“ beschlossen. Darin ist geregelt, dass die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) auch eingreifen darf, wenn Zweifel am Geschäftsmodell auftauchen. So können Schneeballsysteme möglicherweise schneller entlarvt werden. Ferner wird irreführende Werbung verboten. Doch noch ist das Gesetz nicht vom Bundestag verabschiedet und in Kraft getreten. Bislang ist eine solche Werbung, wie ich sie erhielt, legal.

Doch zurück zur Super-Anlage. Zunächst las ich über die Garantie: treuhänderisch beglaubigte Wertbriefe seien die Sicherheit und der Vorstand gibt eine Rückzahlungs-Garantie sowie eine Garantie für die pünktliche Zinszahlung.

WERBUNG

Jede Garantie ist aber nur so gut, wie der, der sie begibt. Sie können eine Garantie aussprechen, ich kann es. Können Sie wirklich herausfinden, wie bonitätsstark eine Person oder ein Unternehmen ist?

Ganz unabhängig davon, was das Unternehmen macht, muss man sich bei 9-12% ja fragen, warum sich ein Unternehmen nicht bei einer Bank zu 3,5 oder vielleicht auch 8% finanziert. Es hat offenbar etwas zu verschenken.

Als Begründung, warum die hohen Zinsen gezahlt werden können, gibt mir die Homepage Auskunft. Dies sei unter anderem deshalb möglich, weil die Zinsen, die an die Anleger gezahlt werden können, als Betriebsausgabe absetzbar seien. Spätestens an dieser Stelle war mir klar, dass Anleger hier „veräppelt“ werden. Denn IMMER können Unternehmen Finanzierungskosten als Betriebsausgabe abziehen. Das ist nichts besonderes.

Auffallend war die Werbung durch einen Prominenten und die Nennung von hochkarätigen Beratern. Wir haben bereits in anderen Fällen von „Traum-Zins-Angeboten“ bei solchen genannten Personen nachgefragt. Dabei gab es auch den Fall, dass diese Personen gar nichts davon wussten. Das scheint zumindest bei dem Prominenten in meinem Fall nicht so zu sein.

Wenn Sie ein solches Angebot „in die Finger bekommen“, dann gehen Sie einfach zukünftig folgendermaßen vor:

1)   Lesen Sie die Garantieerklärungen genau durch und fragen sich, ob diese werthaltig ist. Können Sie es nicht beurteilen, schmeißen Sie den Flyer weg.

2)   Googlen Sie den Vorstand des Unternehmens. Oft werden da haarsträubende Vorgänge der Vergangenheit offensichtlich. Werfen Sie die Werbung dann ebenfalls weg.

3)   Vergleichen Sie das Angebot mit dem, was Ihnen der risikolose Kapitalmarkt (Tages-/Festgeld/Bundesanleihen/Unternehmensanleihen bonitätsstarker Unternehmen) bietet. Liegen Sie mehrere Prozent darüber: Papierkorb.

Ich bin überzeugt, dass es kein Angebot mit garantierten 9-12% gibt, dass dem Papierkorb entgeht.

Ihre

Stefanie Kühn