Werbung
Deutsche Märkte schließen in 38 Minuten
  • DAX

    18.500,45
    +23,36 (+0,13%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.088,26
    +6,52 (+0,13%)
     
  • Dow Jones 30

    39.782,56
    +22,48 (+0,06%)
     
  • Gold

    2.214,10
    +23,50 (+1,07%)
     
  • EUR/USD

    1,0799
    -0,0030 (-0,28%)
     
  • Bitcoin EUR

    66.091,76
    +2.172,16 (+3,40%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    82,71
    +1,36 (+1,67%)
     
  • MDAX

    27.045,71
    -46,24 (-0,17%)
     
  • TecDAX

    3.459,52
    +2,16 (+0,06%)
     
  • SDAX

    14.286,42
    -123,71 (-0,86%)
     
  • Nikkei 225

    40.168,07
    -594,66 (-1,46%)
     
  • FTSE 100

    7.964,66
    +32,68 (+0,41%)
     
  • CAC 40

    8.213,95
    +9,14 (+0,11%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.403,32
    +3,80 (+0,02%)
     

Mineralöle in Lebensmitteln – jetzt verschärfen die ersten Konzerne die Regeln

Mineralöle in Lebensmitteln (Bild: GettyImages)
Mineralöle in Lebensmitteln (Bild: GettyImages)

Als „grob fahrlässig“ kritisierte foodwatch das Handeln einiger Lebensmittelhersteller. Bei einem Test fand die Verbraucherorganisation zum wiederholten Mal in einigen Produkten krebserregende Mineralöle, wie Yahoo! berichtete. Der Bundesverband der Süßwarenindustrie spielte die Fälle herunter. Doch nun reagieren die großen Handelskonzerne: Mineralöle haben in Lebensmitteln nichts zu suchen!

Gefährliche Mineralöle in Lebensmitteln – das geht gar nicht, fordern Verbraucherschützer seit Langem. Endlich reagieren auch die großen Handelskonzerne. Die Schwartz-Gruppe, Europas größter Handelskonzern, zu der auch Lidl und Kaufland gehören, akzeptieren bei ihren Eigenmarken keine bestimmbaren Verunreinigungen mit aromatischen Mineralölen mehr, das erklärten die Sprecher der beiden Supermarktketten nun gegenüber der Verbraucherorganisation foodwatch.

Aldi Süd macht seinen Eigenmarken-Lieferanten diesbezüglich bereits seit Februar dieses Jahres strikte Vorgaben und duldet seitdem keine Mineralöverunreinigungen in seinen Eigenmarken.

WERBUNG

Edeka, Rewe und Co müssen nachziehen

„Erst Aldi Süd, jetzt auch Lidl und Kaufland: Langsam aber sicher dämmert es der Branche, dass gefährliche Mineralöle nicht in unser Essen gehören. Jetzt müssen auch Edeka, Rewe und Co ihren Herstellern den Ölhahn zudrehen", so Johannes Heeg von foodwatch.

Als Aldi Süd im Februar ankündigt habe, von seinen Eigenmarken-Herstellern zu verlangen, dass sie Lebensmittel ohne die krebsverdächtigen und erbgutschädigenden Substanzen liefern, habe der Discounter dafür damals harsche Kritik vom führenden Lobbyverband der deutschen Lebensmittelindustrie (BLL) geerntet. Die Anforderungen von Aldi Süd seien technisch nicht umsetzbar, hieß es. Doch Aldi Süd beharrte auf seinen strikten Vorgaben.

Schließlich können aromatische Mineralöle (MOAH) Krebs auslösen und das menschliche Erbgut schädigen, bestätigt auch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA).

Die unerwünschten Stoffe gelangen durch Verpackungen und die Produktionsprozesse in die Lebensmittel. Um eine Kontamination zu vermeiden, wird bei den Konzernen nun verschärft an Ursachenforschung und alternativen Verpackungslösungen gearbeitet. Auf Nachfrage von foodwatch bestätigte Aldi Süd jetzt, dass bereits „zahlreiche“ Lieferanten die Initiative „unterstützen“.

„Dass Aldi und seine Hersteller beim Thema Mineralöle an einem Strang ziehen, ist eine schallende Ohrfeige für die Cheflobbyisten der Branche. Seit Jahren behaupten sie, das Problem nicht lösen zu können. Doch durch unseren Druck wird immer klarer: Mineralöle in Lebensmitteln sind nicht nur inakzeptabel, sondern auch technisch vermeidbar“, sagt Johannes Heeg.

Lesen Sie auch: Clever shoppen: Mineralöle in Kinder-Riegeln

Im jüngsten Test von Süßwaren und salzhaltigen Snacks hatte foodwatch in acht von 20 Produkten unerwünschte Substanzen gefunden. Eine besonders hohe Verunreinigung mit sogenannten aromatischen Mineralölen fanden die Verbraucherschützer in den beliebten Kinder-Riegeln vom Hersteller Ferrero. Auch in „Fioretto Nougat Minis“ von Lindt und die „Sun Rice Classic Schoko Happen“ der Firma Rübezahl war MOAH enthalten.

Nun fordern die Verbraucherschützer von der Bundesregierung, solange es keine europäische Regelung gibt, zumindest ein nationales Gesetz zu beschließen, dass eine Null-Toleranz für MOAH vorschreibt.

Um eine einheitliche Regelung in der EU voranzutreiben, hat foodwatch zudem unter anderem eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Wenn Sie mitmachen möchten, können Sie hier unterzeichnen.

Sehen Sie auch: Diese Lebensmittel müssen Sportler essen