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IP-Telefonie – Probleme bei der Zwangsumstellung

Tipps zur IP-Telefonie (Bild: thinkstock)
Tipps zur IP-Telefonie (Bild: thinkstock)

Die Telekom stellt um – ob die Kunden wollen oder nicht: Die bisherigen analogen Anschlüsse sollen der Internet-Telefonie weichen. Bis zum Jahr 2018 will der Konzern 20 Millionen Anschlüsse umstellen. Bisher sind Kunden in vielen Fällen wenig begeistert. Grund sind Störungen beim Telefonieren und Totalausfälle. Stiftung Warentest gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wer ist von der Umstellung betroffen?
Jeder der einen ISDN- mit hinzu gebuchtem DSL-Internetanschluss besitzt. Das sind in den meisten Fällen Verträge, die schon lange bestehen. Neue Telekom-Kunden telefonieren in der Regel schon über VoIP.

Werde ich benachrichtigt, wann die Umstellung erfolgt?
Laut Stiftung Warentest gibt es in Deutschland etwa sechs Millionen Kunden, die analog telefonieren, aber kein Internet nutzen. Die werden im Idealfall nichts von der Umstellung merken, da die Telekom in der Vermittlungsstelle umschaltet. Alle anderen werden per Post informiert. Möglich sei es aber auch, dass unangemeldet Telekom-Mitarbeiter vor der Tür stehen oder anrufen. „Kunden sollten sich in solchen Fällen nicht unter Druck setzen lassen und vorschnell einen neuen Vertrag abschließen“, raten  die Verbraucherschützer.

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Kann ich die Umstellung ablehnen?
Die Telekom ist rechtlich verpflichtet, Kunden einen neuen Vertrag mit neuer Laufzeit anzubieten, erklären die Experten.  Solange der alte Vertrag noch gelte, könne niemand gezwungen werden auf IP-Telefonie umzusteigen. Anders sehe es dagegen aus, wenn Verträge auslaufen. „Wer sich dann gegen die Umstellung sperrt, riskiert die Kündigung und muss sich einen neuen Anbieter suchen – oder steht ohne Festnetz da“, so Stiftung Warentest. Kunden sollten jedoch Ruhe bewahren. Bevor die Kündigung nicht ins Haus flattert, habe niemand etwas zu befürchten, heißt es weiter.

Gibt es Alternativen bei anderen Anbietern?
Bei den meisten anderen Anbietern wie 1und1, Congstar, Vodafone oder Kabel Deutschland sei die analoge Telefonie ebenfalls oft nicht mehr im Angebot. Aber die Verbraucherschützer verweisen auf ihren jüngsten Internet-Serviceprovider-Test: „Kabel Deutschland bot den besten Telefon- und Internetanschluss. Der liefert Internet und Telefon über die Kabelleitung und ist nicht überall verfügbar. Bei den DSL-Anbietern lag die Telekom knapp vorn.“

Wo liegen die Vorteile der neuen IP-Technik?
„Die Telekom verspricht unter anderem eine verbesserte Sprachqualität über die HD-Telefonie“, so die Experten. Doch dafür sei es nötig, dass beide Gesprächsteilnehmer mit einem entsprechenden Gerät ausgerüstet seien, das diesen Standard unterstützt. Außerdem wolle das Unternehmen seinen Kunden die neue Technik mit neuen Magenta-Zuhause-Tarifen schmackhaft machen, in denen zwei Anschlüsse und drei Rufnummern enthalten sind.

Welche Nachteile hat VoIP?
Die Sprachqualität kann leiden und wenn von einem IP-Netz in ein anderes telefoniert wird, ist es möglich, dass die Worte zeitverzögert ankommen, berichtet Stiftung Warentest. Weiterer Nachteil: Falls der Router ausfällt, haben Nutzer weder Internet, noch Telefon.

Gibt es Probleme mit Hausnotrufsystemen?
Wenn es zu einem Stromausfall kommt, sieht es im Notfall schlecht aus. Stiftung Warentest erklärt: „Für Menschen, die auf Hausnotrufsysteme angewiesen sind, kann ein Blackout gefährlich werden. Die Telekom bietet ihnen kaum Hilfestellung. Das Deutsche Rote Kreuz, als größter Anbieter für Hausnotrufsysteme in Deutschland, kennt die Probleme. Es stellt bei betroffenen Kunden auf Systeme um, die neben dem IP-Netz auch noch über das Handynetz Notrufe absetzen.“

Brauche ich neue Endgeräte?
Wer neben einem Telefon- auch einen Internetanschluss will, braucht einen IP-fähigen Router. Wer den nicht hat, kann bei der Telekom mieten, je nach Gerät belaufen sich die Kosten zwischen 2,50 Euro und 10 Euro monatlich. Router können aber auch bei beliebigen Anbietern gekauft werden. Dann müssen die Zugangsdaten der Telekom in das Gerät übertragen werden, wobei Laien eventuell Unterstützung brauchen.

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Was berichten Kunden, die bereits umgestellt wurden?
Viele Kunden sind verärgert und empört. Stiftung Warentest berichtet von vielen Beschwerden, die per Leserbrief ankamen: „Kunden beklagen, im Rahmen der Umstellung Tage oder Wochen ohne Anschluss dazustehen oder bei technischen Fragen kaum Hilfe zu bekommen. Die Bundesnetzagentur registriert monatlich zwischen 150 und 300 Beschwerden – und auch die Verbraucherzentralen sind mit dem Thema befasst.“

Den vollständigen Bericht von Stiftung Warentest zum Thema „Neue Technik für Telekom-Kunden“ finden Sie hier.

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