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Geldabheben im Ausland – Vorsicht, Falle!

Geldabheben im Ausland (Bild: Getty Images)
Geldabheben im Ausland (Bild: Getty Images)

„Moderne Wegelagerei“ hat das Verbrauchermagazin Finanztest als Überschrift für seinen aktuellen Testbericht zum Thema Geldautomaten im Ausland gewählt. Denn oft werden Touristen beim Geldabheben von den ausländischen Automatenbetreibern trickreich in die Falle gelockt und müssen dann kräftig draufzahlen.

Gerade ist man so schön im Urlaub beim Shoppen und plötzlich fehlt es an Bargeld. Aber das ist ja kein Problem, mit der Giro- oder Kreditkarte kommt man an ausländischen Geldautomaten schließlich problemlos an Bares.

Finanztest hat von Februar bis Mitte April 20 Testpersonen in 13 europäische Länder geschickt, um zu prüfen, ob das wirklich problemlos möglich ist. Für die Untersuchung wurde mit der Girocard, einer Kreditkarte oder der Postbank Sparcard Landeswährung an Geldautomaten verschiedener Anbieter abgehoben. Darüber hinaus bezahlten die Tester auch Einkäufe direkt mit Girocard oder Kreditkarte.

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Das erschreckende Ergebnis: In elf von 13 Ländern werden Touristen beim Geldabheben am Automaten abgezockt. Die Masche ist immer die gleiche: Auf dem Display erscheint das Angebot, den angeforderten Betrag sofort in Heimatwährung umzurechnen. Oft sei dies sogar noch mit Bemerkungen wie „fixer Kurs“, „Gebühren 0 %“ oder „keine Provision“, versehen. „Doch in Wahrheit verliert der Tourist mit der Sofortumrechnung Geld, und das häufig nicht so knapp“, heißt es im Testbericht. Denn die ausländischen Automatenbetreiber kassieren über den Umrechnungskurs einen deftigen Aufschlag.

20 Euro Gebühr für 150 Euro Bares

Die Experten haben ausgerechnet, dass die Tester zwischen 2,6 und mehr als zwölf Prozent Verlust gemacht hätten, wenn sie den einladenden Angeboten auf den Bildschirmen gefolgt wären. Besonders teuer war es bei der Československá obchodní banka, der tschechoslowakischen Handelsbank. Der Verlust an dem Prager Automaten hätte 12,18 Prozent betragen, so das Blatt. Bei einem Betrag von umgerechnet 150 Euro wären der Testperson 20 Euro mehr vom Konto abgebucht worden.

Der Trick mit der Sofortumrechnung tauchte ebenfalls auf, wenn die Tester in Geschäften direkt mit Karte zahlen wollten. Zwar sei das nicht so häufig wie an den Geldautomaten der Fall gewesen, aber immerhin betrugen die Verluste zwischen zwei und fünf Prozent. Ein Hinweis dazu sei meist sogar erst auf dem Kassenbon aufgetaucht.

So zahlen Sie nicht drauf

Was die meisten Urlauber nicht wissen: Wenn die Umrechnung in Heimatwährung angeboten wird, gibt es dazu auch die Wahl der Alternative in Landeswährung abzuheben. Stiftung Warentest  rät: „Bleiben Sie bei der Landeswährung, auch wenn nachgefragt wird, ob Sie die Euro-Belastung wirklich nicht wollen. Die Sofortumrechnung in Euro wird auch beim Bezahlen  an ausländischen Ladenkassen angeboten. Bestehen Sie auf Bezahlung in Landeswährung. Andernfalls machen Sie wie beim Geldabheben Miese.“

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Wer aber nun glaubt, das sei nur im Ausland so, der täuscht sich gewaltig. Finanztest machte die Probe aufs Exempel und schickte zwei Schweizer und Briten in Berlin und Hamburg an 14 Automaten. Ergebnis: Die Abzocke lauert auch in Deutschland. Doch das Problem seien nicht die Automaten von Sparkasse, Volksbank, Commerzbank oder Deutsche Bank.

Die Falle lauere an Geräten von Betreibern wie Euronet, Bankhaus August Lenz, Reisebank und Cardpoint. Diese Betreiber stellen ihre Automaten bevorzugt an Orten auf, die von Touristen besucht werden. Zu den „größten Beutelschneidern“ gehöre  Euronet, so Finanztest. Das Unternehmen betreibe allein in Deutschland mehr als 950 Automaten und sei auch in vielen anderen europäischen Ländern zu finden. Die Experten haben bei Euronet Umrechnungsverluste bis knapp zwölf Prozent gemessen.

Also: Im nächsten Urlaub, auf jeden Fall Augen auf am Geldautomaten und die richtige Wahl treffen – nämlich Abheben in Landeswährung!

Den vollständigen Testbericht von Stiftung Warentest zum Thema „Geldabheben im Ausland“ finden Sie hier (kostenpflichtig).

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