Die besten Mobilfunknetze

Augen auf bei der Wahl des Mobilfunkanbieters. (Bild: Thinkstock)

Mit einem aufwändigen Verfahren hat Stiftung Warentest Mobilfunknetze überprüft. Die Experten reisten kreuz und quer durch Deutschland, um Messergebnisse einzusammeln. Die Telekom lieferte sich mit Vodafone ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der Bahn schwächelten alle Netze.

Mit dem Auto, der Bahn, zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in neun Städten war Stiftung Warentest unterwegs, um die Stärken und Schwächen der Mobilfunknetze auszuloten. Dafür legten die Tester alleine 3.800 Kilometer auf Straßen und Autobahnen zurück und fuhren 3.400 Kilometer mit der Bahn durch Deutschland.

Im Gepäck hatten sie ein komplexes Messsystem, an das zwölf Smartphones angeschlossen waren. Die bauten permanent Sprach- und Datenverbindungen auf, surften im Internet und luden Youtube-Videos herunter. Gemessen wurden Aufbauzeiten, Sprachqualität und Datenraten.

Die Testkriterien fürs Telefonieren haben die Experten in diesem Jahr verschärft. „Die Testanrufe finden jetzt zwischen zwei Handys im selben Netz statt, sie gehen nicht mehr ins Festnetz. Das bildet das Telefonierverhalten der meisten Nutzer besser ab und macht es leichter, Verbindungsprobleme eindeutig dem jeweiligen Mobilfunknetz zuzuordnen. Zudem haben wir die Prüfkriterien für erfolgreich beendete Anrufe und für die Sprachqualität verschärft“, erklärt Stiftung Warentest im Prüfbericht.

Telekom und Vodafone vorn

Anrufe aufbauen und störungsfrei zu Ende bringen – das klappte bei der Telekom und bei Vodafone am besten. Die beiden Anbieter lagen in dieser Disziplin etwa gleichauf. In den Städten habe die Telekom den besseren Verbindungsaufbau, außerhalb Vodafone. Die Klangqualität war bei der Telekom am besten. Die meisten Probleme in dieser Kategorie habe O2 gehabt, heißt es im Testbericht.

E-Plus auf dem letzten Platz

Innerhalb von Städten vergaben die Experten an O2 noch ein „Gut“, fürs Land lautet das Urteil aber nur noch „Befriedigend“. Schlusslicht im Test ist das Netz von E-Plus. Während es mit dem Telefonieren in den Städten noch „Gut“ klappte, konnten die Tester außerhalb nur noch „Befriedigend“ vergeben, ebenso für die Internetanbindung in den Städten. Auf dem Land funktionierte Internet mit E-Plus mehr schlecht als recht: Die Experten vergaben die Note „Ausreichend“.

Bei den Fahrten mit der Bahn schwächelten allerdings alle vier Netze und kassierten im Prüfpunkt Telefonieren durchweg die Note „Ausreichend“. Immerhin funktionierte bei Vodafone und der Telekom das Internet bei Zugfahrten noch „Befriedigend“. O2 und E-Plus schnitten dagegen auch in diesem Prüfpunkt nur „Ausreichend“ ab.

LTE-Ausbau macht sich positiv bemerkbar

Erfreulich fand Stiftung Warentest, dass die Anbieter Fortschritte beim Ausbau des schnellen LTE-Funknetzes machen. Während das Surfen dadurch beschleunigt wird, eigne sich LTE zum Telefonieren aber bisher nur begrenzt. „In der Regel schalten Smartphones, die in ein LTE-Netz eingebucht sind, zum Telefonieren noch auf eines der älteren GSM- oder UMTS-Netze zurück. Das kostet Zeit“, so die Experten.

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Vorteile für O2-Kunden bietet das mittlerweile zum selben Konzern gehörende E-Plus-Netz, denn die Handys können sich nun in die Funkzellen des jeweils anderen einbuchen. Von der Regelung würden aber vorrangig O2-Kunden profitieren. Im Test zeigte es sich, dass etwa 20 Prozent aller Datenverbindungen von O2 über das UMTS-Netz von E-Plus liefen, in umgekehrter Richtung aber nur ein Prozent.

Den vollständigen Bericht von Stiftung Warentest zum Thema „Mobilfunknetze“ finden Sie hier (kostenpflichtig).

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