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Bitte zahlen! Wie viel Kleingeld ist erlaubt?

Wie viel Kleingeld ist erlaubt? (Bild: thinkstock)
Wie viel Kleingeld ist erlaubt? (Bild: thinkstock)

Sind Sie auch schon einmal auf den Gedanken gekommen, eine unfreundliche Bedienung zu ärgern, indem Sie Ihren Cocktail mit Cent-Stücken bezahlen? Oder höchstpersönlich bei der Bußgeldstelle vorbeizugehen, um mit einem Eimer voller Ein-Cent-Stücke einen besonders gemeinen Strafzettel zu begleichen? Yahoo! Finanzen erklärt, wie viel Kleingeld beim Bezahlen erlaubt ist.

Seit Jahren schon bezahlt Joanna Bath aus Großbritannien jede Woche bei ihrem Eisverkäufer den Betrag von zwei Britischen Pfund - umgerechnet 2,50 Euro - mit Münzen. Doch vergangene Woche hat sie der Verkäufer wieder aus dem Geschäft geschickt, mit der Begründung, sie solle mit Banknoten wieder kommen, um den Betrag zu zahlen.

Das wollte sich die Dame nicht gefallen lassen und wandte sich an die Presse. „Ich bin so wütend über den Vorfall", sagte sie der Nachrichtenseite "Portsmouth.co.uk". Prompt entschuldigte sich der Filialleiter und Joanna Bath bekam als Wiedergutmachung einen Gutschein über 15 Britische Pfund geschenkt.

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Aber wie sieht es rechtlich aus?

Tatsächlich ist in Großbritannien per Gesetz genau geregelt, mit wie vielen Münzen jeweilige Beträge gezahlt werden dürfen. Zum Beispiel darf die Zahlung mit Ein- und Zwei-Pence-Münzen einen Betrag von 20 Pence nicht übersteigen. Wer die Taschen voller Fünf- und Zehn-Pence-Stücke hat, darf damit bis zu 5 Britische Pfund bezahlen usw.

Mann bezahlte Bußgeld mit 29.292 Münzen
Auch in Deutschland gingen bereits ähnliche Fälle durch die Presse gingen. So bezahlte ein Mann aus Wuppertal ein Bußgeld mit rund 30.000 Ein-Cent-Stücken, wie "Die Welt" online berichtete. Der Mann sei über die Geldbuße so verärgert gewesenen, dass er das Strafgeld in Höhe von 292,92 Euro in Form von 29.292 Ein-Cent-Münzen einfach beim Amtsgericht Wuppertal unverpackt in den Briefkasten gekippt habe.

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Die Münz-Lawine wog fast 63 Kilogramm. Justizmitarbeiter brachten die schwere Fracht zur Bank. Letztlich hat die Behörde die Zahlung akzeptiert. „Bei dem Gewicht wären Portokosten entstanden, die den Arbeitsaufwand überstiegen hätten", hieß es zur Begründung.

Aber wie in Großbritannien gibt es auch hierzulande eine klare Regelung, was das Zahlen mit Münzen angeht. Geregelt ist das im sogenannten Münzgesetz.

Bis zum Jahr 2002 war die Regelung ähnlich wie in Großbritannien. Danach war niemand verpflichtet, D-Mark-Münzen im Wert von mehr als 20 Mark anzunehmen, für Pfennig-Münzen sah das Gesetz eine Obergrenze von 5 Mark vor.

Zur Einführung des Euro wurde das Gesetz geändert. Laut EG-Verordnung müssen bis zu 50 Euro-Münzen bei einer Zahlung akzeptiert werden. Dazu zählen auch Cent-Stücke. Zudem müssen auch Euro-Gedenkmünzen akzeptiert werden. Bei Gedenkmünzen besteht eine Annahmepflicht von 200 Euro je Zahlung. „Erfolgt eine einzelne Zahlung sowohl in Euro-Münzen als auch in deutschen Euro-Gedenkmünzen, ist niemand verpflichtet, mehr als 50 Münzen anzunehmen; dies gilt auch dann, wenn der Gesamtbetrag 200 Euro unterschreitet", so der Gesetzestext.

Wer Kleingeld tauschen will, kann das in den Filialen der Deutschen Bundesbank tun. Das kostet zum Teil jedoch Geld. Oder wie wäre es damit, das gesammelte Kleingeld zu spenden? Entsprechende Boxen finden sich in vielen Geschäften, in Museen, Kulturzentren und Flughäfen. Spendet jeder Deutsche wöchentlich nur einen Cent, kommen schon 80 000 Euro in der Woche zusammen - im Jahr wären es sogar schon mehr als vier Millionen Euro.