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Amazon & Co: Die Preistricks der Online-Händler

Thema Dynamic Pricing (Bild: thinkstock)

1000 Euro Preisunterschied bei einer Kamera, innerhalb nur weniger Stunden! Wer gerne online einkauft, sollte sich auf solche Preissprünge gefasst machen. Denn sie sind kein Einzelfall. „Dynamic Pricing“ nennt sich das Prinzip nach dem Online-Händler die Preise hoch und runter fahren. Abhängig sind die dann nicht nur vom Wettbewerb, sondern auch vom Surfverhalten des einzelnen Kunden und sogar vom Wetter. Zudem zahlen Apple-Nutzer häufig kräftig drauf.

Preisschwankungen innerhalb eines Tages – das kennen Verbraucher von den Tankstellen. Wer jedoch im Internet günstig einkaufen will, gibt einfach das gewünschte Produkt in die Suchmaschine ein und fischt sich dann den günstigsten Preis heraus. Weit gefehlt! Diese Zeiten sind schön längst vorbei, wie die SWR-Sendung Marktcheck aufdeckte.

Demnach tricksen die Online-Händler ganz legal mit den Preisen. „Dynamic Pricing“ nennt sich das Verfahren, nach dem die Preise nach einem Algorithmus gestaltet werden. Dem liegen Kundencharakteristika, Zahlungsbereitschaft, Wettbewerbsverhalten und sogar das Wetter zugrunde.

„Wenn ein Kunde öfter auf den Websites eines Unternehmens war, wird ein höheres Interesse vorausgesetzt und dadurch kann ein höherer Preis verlangt werden. Steigt die Nachfrage für ein Produkt, geht der Preis hoch, bei sinkender Nachfrage geht der Preis nach unten“, erklärt Marktcheck das Verfahren.

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Amazon ist besonders bei der Preisgestaltung aktiv

Besonders aktiv in Sachen dynamische Preisgestaltung sei Amazon. Der Online-Riese habe schon vor Jahren begonnen, Kundendaten für seine Preisbildung zu nutzen. Um das zu belegen, überprüften Mitarbeiter der Preis-Monitoring-Firma Minderest über einen Zeitraum von drei Tagen Preise bei Amazon. Die Experten beobachteten etwa den Preis beim iPhone 6, der innerhalb einer Stunde von 729 Euro auf 626 Euro fiel. Die größten Preissprünge beobachtete Minderest bei der Spiegelreflexkamera D610 von Nikon. Innerhalb von 36 Stunden schwankte der Preis zwischen 1.690 Euro und 700  Euro.

Rekordverdächtig fanden die Marktchecker auch den Preiswechsel bei der Digitalkamera Canon SX700 HS, der sich innerhalb von drei Tagen 275 Mal änderte. Abe auch Neckermann nutzt offensichtlich das Preisverfahren. Beim Versandhändler beobachteten die Experten den Preis für die Waschmaschine WA Plus 744 von Bauknecht, der innerhalb einer Stunde von 379 Euro auf 399 Euro stieg.

Apple-Nutzer zahlen mehr

Die stärksten Preisänderungen seien am Vormittag zwischen acht und zwölf Uhr sowie am Abend ab 20 Uhr zu beobachten gewesen, heißt es weiter. Doch nicht nur Uhrzeit und Wochentag spielen beim Dynamic Pricing eine Rolle, die Händler gehen noch viel weiter und werten aus, mit was für einem Gerät der Kunde im Internet surft.

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„Es wird angenommen, dass je nach Zugangsgerät ein unterschiedlich hohes Einkommen vorliegt. Beispielsweise wird von Apple-Produkt-Nutzern angenommen, dass sie über ein höheres Einkommen verfügen. Wenn diese also im Internet browsen, kann es sein, dass Händler von ihnen einen höheren Preis verlangen“, erklärt Marketingexperte Martin Fassnacht aus Vallendar bei Koblenz in der Sendung.

Der Weg bestimmt den Preis

Zudem kommt es darauf an, wie sich der Kunde zu einem Online-Händler klickt, so Marktcheck. Bei der Suche nach Kontaktlinsen beim Optiker lensbest habe sich herausgestellt, dass für die gleichen Linsen über die Google-Suche 29,99 Euro fällig waren, wer sich jedoch über die bei Google geschaltete Anzeige zum Optiker klickte musste neun Euro weniger berappen.

Fazit : Wer nicht zu viel zahlen möchte, muss sich beim Vergleichen richtig anstrengen.
Sparfüchsen raten die Experten, den Preis für ein Produkt nicht nur zu unterschiedlichen Zeiten aufzurufen, sondern auch regelmäßig die Cookies zu entfernen. Wer vom Tablet oder Smartphone aus einkauft, sollte zwischendurch auf die Desktop-Version des Browsers umschalten. Dazu ändern Sie in den Einstellungen den „User-Agent“. Der Browser gaukelt dem Online-Händler dann vor, dass Sie von einem Desktop-PC statt von einem Smartphone oder Tablet aus bestellen. Alternativ können auch entsprechende Apps genutzt werden.

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