Vermögensverwalter GAM: Absturz mit schwer handelbaren Papieren

Die Aktie des Schweizer Vermögensverwalters GAM Holding stürzt an der Börse ab: zeitweise um 22 Prozent. Auslöser des Crashs sind die schlechten Zahlen für das dritte Quartal. So flossen gegenüber dem Stand von Ende Juni 17,6 Milliarden Schweizer Franken an verwaltetem Vermögen ab. Das sind rund ein Fünftel.

Grund für die Kapitalflucht ist die Suspendierung des Star-Fondsmanagers Tim Haywood, der nicht börsennotierte und damit schwer handelbare Unternehmensanleihen in den ABRF-Portfolios von GAM geparkt haben soll. ABRF steht für Absolute-Return-Anleihe-Strategie ohne Anlageeinschränkungen.

Allein diese Fonds sollen rund elf Milliarden Schweizer Franken eingebüßt haben. Sie wurden, nachdem zu viele Anleger Fondsanteile verkaufen wollten, von GAM geschlossen. Die liquiden Anleihen wurden zur Rückzahlung der ersten Käufer genutzt. Der schwerer verkäufliche Rest wird jetzt nach und nach verkauft, bis die Fonds leer sind. So bekommen alle Anleger Geld zurück, allerdings nur häppchenweise. Bis alle Bestände verkauft werden, kann es bis zum Jahresende dauern.

Der Vorstandschef Alexander S. Friedman kommentierte den Rauswurf Haywoods in einer Mitteilung: „Die Folgen der Suspendierung eines ABRF Investment Directors waren ein klarer Rückschlag für GAM.“ Friedman verspricht „unmittelbare und zeitnahe“ Maßnahmen um GAM wieder profitabler zu machen. Bisher bleibt die Börse skeptisch. GAM handelt immer noch mit einem zweistelligen Tagesverlust.