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Momox, Rebuy und Co im Test: Internet-Ankaufdienste zahlen oft wenig

Verbraucherschützer: Preise variieren erheblich

Momox, Rebuy und Co im Test: Internet-Ankaufdienste für gebrauchte Waren zahlen laut Verbraucherschützern meist nur wenig.

Wer sie dennoch nutzt, sollte sich vor einigen Tücken in Acht nehmen.

Der Verkauf von Gebrauchtwaren im Internet boomt. 62 Prozent der Bundesbürger haben laut einer aktuellen Umfrage bereits einen gebrauchten Artikel über das Internet gekauft. Besonders lukrativ erscheint es vielen auf den ersten Blick, ihre gesamten Sammlungen von Büchern, CDs, DVDs und PC- und Konsolenspielen an sogenannte Ankaufdienste im Internet zu verscherbeln. Mit vielversprechenden Slogans wie "Schnell und bequem ganze Sammlungen zu Geld machen und das zu attraktiven Festpreisen" versuchen Dienste wie momox.de, rebuy.de und wirkaufens.de, Kunden anzulocken.

Auch die Amazon-Tochter Trade-in bietet mittlerweile einen Eintausch-Service an, mit dem man seine Regale schnell und angeblich lukrativ von altem Plunder befreien kann - allerdings beschränkt sich der Service bislang auf Bücher  und PC-Spiele. Weiteres Manko: Die Auszahlung erfolgt bei Amazon per Gutschrift, die sich nur beim nächsten Amazon-Einkauf verrechnen lässt - vorausgesetzt, die Bücher sind in gutem Zustand.

Der Vorteil derartiger Dienste: Auf einen Schlag entledigt man sich ganzer Sammlungen, Versandkosten sollen dabei kaum anfallen - so das Werbeversprechen. Die Verbraucherschutzzentrale NRW hat die gängigsten Ankaufdienste nun in einer Stichprobe unter die Lupe genommen und holte Angebote  für ein Paket von 20 Bestsellern aus dem vergangenen Jahr ein. Jedes Test-Paket enthielt je fünf Bücher und CDs, DVDs und PC-Spiele (darunter Simon Becketts Buch "Verwesung" und Keith Richards Biografie "Life", Grönemeyers CD "Schiffsverkehr" und Springsteens CD- und DVD-Pack "The Promise").

Das ernüchternde Ergebnis: Die Bezahlung der Dienste war laut den Verbraucherschützern ingesamt "kärglich" - und die Preisangebote der verschiedenen Anbieter variierten erheblich.

Mit dem fairsten Angebot konnte der Anbieter Rebuy aufwarten. Der Dienst bot 200 Euro - und damit nur halb so viel wie beim Verkauf per Online-Auktion - während Momox dieses Paket lediglich 150 Euro wert gewesen wäre. Medialux beließ es gar bei 120 Euro.

Geradezu dreist erschien den Verbraucherschützern das Angebot von Blidad - gerade einmal knapp 60 Euro wollten sie zahlen. Allein für die Starwars-Box aus dem 20er-Medienpaket habe der Wettbewerber Momox fast ebensoviel Geld geboten.  Weiterverkauft werden die aufgekauften Waren hingegen deutlich teurer: Der Dienstleister, der für den Warenkorb im Ankauf 200 Euro geboten hatte, verkauft ihn selbst beispielsweise für 430 Euro.

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Preisspanne zwischen 13 Euro und einem Cent

Bei dem PC-Spiel "Two Worlds 2", das neu im Handel für rund 40 Euro zu kaufen war, lag die Preisspanne laut Verbraucherschutz sogar zwischen 13 Euro (Rebuy) und kärglichen 1 Cent (Momox). Das aktuelle Spiel könne gegen "einen symbolischen Preis" von einem Cent zugeschickt werden, hieß es im Momox-Angebot: "zur fachgerechten Entsorgung". Bei jedem vierten Stichproben-Artikel lieferte der Anbieter laut den Verbraucherschützern dieses Entsorgungsangebot für einen Cent.

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Achtung, Kleingedrucktes!
Wer die Dienste nutzt, sollte deshalb vorher unbedingt Angebote von verschiedenen Anbietern einholen. Folgende Gefahren lauern laut Verbraucherzentrale im Detail:

- Mindestverkaufswert: Geld sehen Kunden in der Regel erst ab einem Mindestverkaufswert zwischen 10 (Momox) und 20 Euro (Medialux24). Wer nicht aktuelle, sondern ältere Medien offeriert, wird zumeist mit Cent-Beträgen abgespeist. Da braucht es oft Dutzende, bisweilen gar Hunderte an Artikeln, um überhaupt einen 10- oder 20-Euro-Schein zu sehen.


-Versandkosten: Rebuy etwa übernimmt sie ab 10 Euro Ankaufswert per auszudruckendem Versandschein. Die übrigen Aufkäufer bieten zusätzlich die kostenlose Abholung durch einen Paketdienst an. Alternativ können Absender ihr Porto vorstrecken und sollen es später pauschal zurückbekommen. Doch genaues Hingucken lohnt. Bei einigen dieser Varianten zahlen Kunden drauf.
   
- Rückzieher: Sämtliche Portale in der Stichprobe behalten sich vor, weniger als avisiert zu zahlen oder das Geschäft noch platzen zu lassen. Das gilt auch für Medialux24, obwohl auf der Webseite ein "garantierter Festpreis" versprochen wird. Der Grund: Eingehende Ware wird auf Zustand und Vollständigkeit geprüft.
   
- Ankaufbedingungen: Ohne zugehörige Booklets werden weder CD und DVD, ohne Schutzhülle keine gebundenen Bücher akzeptiert. Sie gehen - wie andere beschädigte Artikel - zurück zum Verkäufer, in der Regel "unfrei", also auf dessen Kosten. Alternativ bieten die Firmen an, missliebige Ware zu entsorgen, bzw. zu spenden.
   
- Streit: Der droht, wenn Einsender anderer Meinung über den Zustand sind als die Aufkäufer - wenn es etwa um die Frage geht, was "starke Gebrauchsspuren" sind.