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Internetwährung: Immobilie steht in Bitcoins zum Verkauf

Zwei Zimmer, Küche, Bad und rund 8.000 Quadratmeter Grundbesitz – hinter dieser Immobilienanzeige verbirgt sich ein weiterer Schritt in der Währungsrevolution, die durch das Internet möglich werden könnte. Taylor More lebt in einer entlegenen Gegend Kanadas und bietet seinen Bungalow in so genannten Bitcoins zum Verkauf an. Damit möchte er der digitalen Währung zu mehr Popularität verhelfen.

405.000 kanadische Dollar. Das ist der Preis, den Taylor More für seine Immobilie erzielen möchte. Wer möchte, kann den 22-Jährigen allerdings auch in Bitcoins bezahlen. 5.521 Bitcoins, um genau zu sein. „Ich glaube an diese Währung”, gab der Kanadier gegenüber dem US-Sender ABC an. „Seit ich den ersten Artikel darüber gelesen habe, war ich fasziniert.“ Dank Bitcoins könne er die Kontrolle über sein eigenes Geld behalten. Die Internetwährung kostet ihn weder Transaktionsgebühren von Finanzinstituten noch großen Verwaltungsaufwand.

Bitcoins sind eine elektronische Zahlungsform, deren erste Einheit Anfang 2009 in Umlauf kam. Ein Bitcoin entspricht 72,5 kanadischen Dollar oder rund 60 Euro (Kurs vom 25. März). Eine Besonderheit des Internetgeldes: Bitcoin-Einheiten sind dank starker Verschlüsselungsverfahren vor Fälschung gesichert und die Konten nicht durch Phishing-Kriminalität gefährdet, anders als beim herkömmlichen Online-Banking. Da jede Transaktion in einer Datenbank aufgezeichnet wird, kann jeder Geldbetrag nur einmal ausgegeben werden. Weil bisher vor allem Online-Dienste wie der Bloghoster „Wordpress“, der Sharehoster „Mega“ oder der kalifornische Technik-Onlineshop „Memory Dealers“ (bitcoinstore.com) Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren, wird die Geldeinheit auch als „Regionalwährung des Internet“ bezeichnet. Der Zahlungsprozess in Bitcoins bringt vor allem für den Verkäufer Vorteile, da er nicht rückgängig gemacht werden kann.

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More gehört zu den absoluten Bitcoin-Enthusiasten. Die Nutzerraten des Netzwerkes sind noch weit von der 100.000er-Marke entfernt, Tendenz allerdings wachsend, wie einer internen Statistik der Betreiber vom Januar zu entnehmen ist. „Ich dachte, wenn die Leute erst einmal sehen, dass man mit Bitcoins ein reales Grundstück kaufen kann, gewinnen Bitcoins an Boden. Es gibt ein paar Projekte, in die ich einsteigen möchte, und die mit Bitcoins arbeiten. Deshalb brauche ich sehr viele davon“, sagte er gegenüber dem Fernsehsender. Was More in seinem Playdoyer für die elektronische Zahlungsform nicht erwähnt: Bitcoins sind nicht unumstritten. So leisten sie unter anderem der Steuerhinterziehung Vorschub. Denn Finanzbehörden können Transaktionen in Bitcoins nicht ohne Weiteres einsehen.

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Bisher hat More noch kein Kaufangebot erhalten. In Hinblick auf potentielle Interessenten erklärte More jedoch: „Wenn mir jemand ein Angebot macht, teilweise mit Bitcoins zu bezahlen, wäre ich zu Verhandlungen bereit. Jemanden, der es cash bezahlt, würde ich aber auch nicht abweisen.“ Selbst für den Visionär in Sachen digitale Währung ist Bares also doch noch Wahres.