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Leitindex Dax schließt so niedrig wie seit Februar 2017 nicht

Schnäppchenjäger und die US-Banken verschafften dem Dax am Freitag nur zwischenzeitlich etwas Luft. Die Anleger blieben vorsichtig.

Zum Ausklang einer verlustreichen Woche haben die Anleger Vorsicht walten lassen. Zum Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex leicht unterhalb des Vortagesniveaus 0,13 Prozent tiefer bei 11.523,81 Punkten. Über die gesamte Woche verlor der Dax allerdings fast fünf Prozent – der größte Verlust seit einem halben Jahr. Das Wochenminus summiert sich auf 4,9 Prozent. So viel hat der Dax zuletzt im Februar in einer Woche verloren.

„Für eine Entwarnung ist es definitiv noch zu früh“, sagte Thomas Metzger, Chef der Vermögensverwaltung beim Bankhaus Bauer in Stuttgart. „Allerdings dürfte mittlerweile einiges eingepreist sein.“ Sollte sich ein Boden bilden, könnte dies einigen Anlegern wieder Kauflaune machen. An der Wall Street sah es am Nachmittag schon danach aus, als würden wieder einige Investoren einsteigen. Die US-Futures signalisierten Kursgewinne von über einem Prozent.

Auch in Frankfurt hatten die Anleger nach den jüngsten Kursverlusten zunächst die Gelegenheit zum Wiedereinstieg in die Märkte genutzt. Der Dax startete daraufhin mit einem Plus von 1,3 Prozent in den Handel. Zwischenzeitlich standen mit Ausnahme von Fresenius alle Dax-Titel in der Gewinnzone.

„Anleger lieben es, relativ günstige Aktien einzusammeln“, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. „Der deutliche Kursrutsch nährt allerdings die Sorge, dass dies der Auftakt zu einem größeren Rücksetzer war.“

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Für Optimismus sorgte unter anderem ein Bericht der „Washington Post“, dass sich US-Präsident Donald Trump am Rande des G20-Gipfels im November mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jingping treffen werde. Marktbeobachter hoffen dort auf einen Durchbruch im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Die tendenziell steigende Zinsen, abflauende Konjunktur und eine riskante Haushaltspolitik in Rom lasten aber weiterhin auf den Märkten. Ifo-Präsident Clemens Fuest warnte in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt sogar vor einer italienischen Staatspleite, sollte die Regierung in Rom ihren finanzpolitischen Kurs beibehalten.

Auch die anlaufende US-Berichtssaison gab nur kurz Rückenwind. Die Großbanken Citigroup, JP Morgan und Wells Fargo konnten bei ihren Quartalszahlen mit Milliardengewinnen glänzen: Wells Fargo steigerte seinen Gewinn im dritten Quartal auf 5,45 Milliarden Dollar. Die Citigroup machte im selben Zeitraum einen Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar und JP Morgan steigerte seinen Gewinn auf 8,4 Milliarden Euro.

Am Freitag deckten sich Schnäppchenjäger erst einmal mit italienischen Anleihen ein. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf bis zu 3,519 von 3,577 Prozent. In den vergangenen Wochen hatte sie wegen des Streits um den italienischen Haushalt für 2019 zeitweise rund einen Prozentpunkt zugelegt.

Die weiteren Indizes

Der Index der mittelgroßen Unternehmen, MDax, legte 0,39 Prozent zu auf 23.875 Punkte. Der Euro-Zonen-Leitindex Euro Stoxx 50 notierte zum Handelsschluss 0,44 Prozent im Minus und sank auf 3195 Punkte. Der TecDax gewann sogar zwischenzeitlich mehr als zwei Prozent und war zuletzt noch 1,6 Prozent im Plus.

Einzelwerte im Fokus

Knorr-Bremse: Das Börsendebüt des Bremsenkonzerns glückte. Der erste Kurs lag mit 80,10 Euro leicht über dem Ausgabepreis, den die KB Holding am Donnerstag zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft auf 80 Euro je Stück festgesetzt hatte. Im weiteren Handelsverlauf stieg die Aktie und notierte zuletzt bei 81,64 Euro.

Siltronic: Die Aktien des des Halbleiter-Zulieferers setzten sich am Morgen mit einem Plus von mehr als fünf Prozent an die Spitze des MDax. Zum Handelsschluss notierten sie noch 4,12 Prozent im Plus bei 96,08 Euro. Eine Hochstufung ermunterte Anleger zum Einstieg. Die Analysten der Berenberg Bank setzten ihre Einschätzung der Papiere auf „Hold“ von „Sell“, kürzten allerdings das Kursziel auf 118 von 130 Euro.

Zalando: Ein positiver Analystenkommentar hatte Zalando am Freitag ein deutliches Kursgewinn beschert. Die Aktien stiegen zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent und lagen zum Handelsschluss mit 2,66 Prozent bei 32,83 Euro. Die Experten der Credit Suisse hatten die Papiere auf „Outperform“ von „Neutral“ hochgestuft, das Kursziel allerdings auf 38 von 40 Euro gesenkt.

Autobranche: Die Kurse der Autohersteller BMW und Daimler sowie der Zulieferer Continental und Infineon zeigten sich erholt. Die Stimmung in der Branche sei an ihrem Tiefpunkt angekommen, schrieb Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore ISI in einem Kommentar. Die Branche könne sich nun aber zum Jahresende hin wieder stabilisieren.

Tele Columbus: Die Aktien des hoch verschuldete Kabelanbieter gehörte am Freitagmorgen mit einem Kursplus von bis zu 6,8 Prozent zu den Favoriten. Zum Handelsschluss notierte die Aktie sogar 12,67 Prozent im Plus. Tele Columbus verschaffte sich mit einem zusätzlichen 75 Millionen Euro schweren Kredit finanziell Luft.

Was die Charttechnik sagt

Der Dax hat eine wichtige Widerstands-Marke gerissen, indem er unter die Marke von 11.800 Punkten gefallen ist. Anderthalb Jahre hatte sich der Index in einer Schiebezone zwischen 13.600 Punkten auf der Ober- und 11.800 Zählern auf der Unterseite bewegt.

Durch den Bruch der Untergrenze hat sich nach Meinung der technischen Analysten weiteres, deutliches Abwärtspotenzial aufgetan. Das „rechnerische Abschlagspotential kann auf rund 1800 Punkte taxiert werden“, meinten die Charttechniker der Düsseldorfer Bank HSBC in ihrem Kommentar am Donnerstag.

Die theoretische Berechnung trifft nicht unbedingt immer ein. Sollte sich die Prognose aber bewahrheiten, wäre der Dax offiziell in einen Bärenmarkt. Dieser ist erreicht, wenn der deutsche Leitindex von seinem Allzeithoch 20 Prozent verloren hat. Konkret wäre das von Notierungen unterhalb der Marke von 10.800 Zählern erreicht. Das Allzeithoch markierte der deutsche Leitindex Anfang Januar dieses Jahres mit 13.597 Zählern.

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Mit Agenturmaterial.