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Die Bahn braucht bis zu 35 Milliarden Euro für die Digitalisierung

Die Bahn soll digital werden. Kosten könnte das bis zu 35 Milliarden Euro, sagt McKinsey. Die Finanzierung ist aber noch vollkommen offen.

Nur selten herrscht so große Einigkeit zwischen Verkehrsministerium, der Deutschen Bahn und allen anderen Schienenverkehrsunternehmen in Deutschland. Doch die Digitalisierung des Eisenbahnverkehrs wird ohne Ausnahme als Top-Ziel gesehen.

Da trifft es sich gut, dass die Unternehmensberater von McKinsey just zur Innotrans, der weltgrößten Eisenbahnmesse in Berlin, feststellen, dass ein „flächendeckender Rollout“ des europäischen Sicherungssystems ETCS in Verbindung mit der Einführung digitaler Stellwerke „volkswirtschaftlich sinnvoll“ erscheint. Und sogar empfiehlt, „kurzfristig zu beginnen“, wie es in einem am Mittwoch vorgestellten Gutachten im Auftrag des Verkehrsministeriums heißt.

Die Gutachter haben auch nachgerechnet, was das kosten wird: 30 bis 35 Milliarden Euro. Zwischen 2020 und 2040 müssten pro Jahr im Durchschnitt 1,5 Milliarden Euro investiert werden. Immerhin: Den Nutzen aus der Digitalisierung beziffert McKinsey „bereits mit der ersten Umrüstung in den frühen 20er Jahren“ auf bis zu eine Milliarde Euro.

Doch Fragen, wie kurzfristig das von der Deutschen Bahn als Netzbetreiber im Winter angestoßene Projekt starten kann und wie es finanziert werden soll, bleiben zunächst unbeantwortet. Staatssekretär Guido Beermann aus dem Verkehrsministerium sagte, darüber müsse der Bundestag entscheiden und erst einmal „müssen wir uns das genau ansehen“.

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Selbst Ronald Pofalla, bei der Deutschen Bahn als Vorstand zuständig für die Infrastruktur, bremste zu hohe Erwartungen. „Selbst wenn der Bundestag heute sagen würde, es geht los, kann es ja noch nicht losgehen.“

Die meisten Strecken, die digital aufgerüstet werden sollen und auf denen dann bis zu 20 Prozent mehr Züge fahren können, müssten erst einmal ein neues Planfeststellungsverfahren durchlaufen. Um die Digitalisierung aber schnell sichtbar zu machen, will die Deutsche Bahn erst einmal vier Pilotprojekte starten.

Schnell ausgerüstet danach werden die Strecken Dortmund-Hannover und Frankfurt-Köln, der transeuropäische Güterzugkorridor Skandinavien-Österreich sowie der S-Bahn-Knoten Stuttgart. Allein das wird laut Bahn 1,7 Milliarden Euro kosten. Frühere Kalkulationen gingen von bis zu drei Milliarden Euro aus.

Bezahlen müssen wird das am Ende alles der Steuerzahler. Die Finanzierung des Schienennetzes ist Staatssache. Es bleibt aber die Hoffnung, dass sich die Erwartungen erfüllen. Mehr Verkehr auf den Schienen ohne einen Kilometer neues Gleis, höhere Pünktlichkeit, zuverlässigere Transporte. Dazu zahlt die Digitalisierung auf das politische Ziel ein, CO2-Emissionen zu reduzieren.

„Wenn wir im Verkehrssektor die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir von der Straße auf die Schiene verlagern“, sagt Bahnvorstand Pofalla. Das gehe aber gar nicht ohne Aufrüstung der Schiene. Die Bahn fahre schon heute am Rande der Kapazitäten. Kunden kennen das.