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Preisschlacht: Wie sich Aldi und Lidl aufreiben

Aldi und Lidl liegen im erbitterten Preiskampf (Foto: dpa)
Aldi und Lidl liegen im erbitterten Preiskampf (Foto: dpa)


Beim Blick ins Regal von Aldi und Lidl tut sich Erstaunliches: Der Preis ist seit jeher heiß – doch seit ein paar Monaten ist er auffällig heißer. Wer in diesen Tagen bei Aldi einkaufen geht, traut seinen Augen nicht – Schnäppchen türmt sich über Schnäppchen. Und das nicht kurzfristig: „Dauerhaft billiger“ soll es sein, macht der Discount-Riese klar.

Bemerkenswerterweise sogar bei immer mehr Markenartikeln: Von Coca Cola bis zu Chips von funny frisch, von Hohes-C-Orangensaft bis zum Energy-Drink Red Bull – auch Discount-Platzhirsch Aldi, der seit vielen Dekaden auf Eigenkreationen setzt, bietet seinen Kunden immer öfter eingeführte Markenware.

Mehr Traditionsmarken: Aldi greift Lidl an

Und das zu Preisen, die konkurrenzlos sind: Für 1,19 Euro sind etwa funny-frisch-Chips inzwischen bei Aldi zu haben – bei Vollsortimentern wie Edeka werden zwei Euro fällig. "Aldi hat gemerkt, dass er auf der Markenebene Gas geben muss, um sein Preisimage zu verteidigen“, erklärte etwa GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth im "Stern".

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Mit den aggressiven Preisen attackiert Aldi seinen natürlichen Rivalen Lidl, mit dem sich die Essener seit vier Jahrzehnten einen heftigen Zweikampf um die nationale und internationale Vorherrschaft liefern. Die Neckarsulmer, die mit ihren 10.000 Filialen in 26 Ländern europaweit vorne liegen, sich aber weltweit von Aldi geschlagen geben müssen, haben seit Jahren Traditionsmarken zu kleineren Preisen in den Regalen stehen.

Kunden freuen sich: Preisspirale in Gang gesetzt

Die Folge: Lidl stemmt sich gegen die Markenoffensive des Erzrivalen und senkt seinerseits die Preise, auf die wiederum Aldi ebenfalls mit neuen Schnäppchen reagiert – eine wachechte Preisspirale ist in Gang gesetzt worden. „Kunden können mit weiteren Preissenkungen rechnen“, ist sich Handelsexpertin Denise Klug in der „Wirtschaftswoche“ sicher.

Branchenkollege Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist im Düsseldorfer Wirtschaftsmagazin der gleichen Meinung: „Die Preisoffensive ist noch lange nicht zu Ende. Sie wird sich noch verschärfen.“

„Der Wahnsinn muss ein Ende haben“

Was den Kunden freuen kann, stößt den betroffenen Markenartiklern unterdessen ziemlich bitter auf, da sie bei den Dumpingpreisen einen Imageschaden befürchten. „Der Wahnsinn muss ein Ende haben“, wurde etwas Ulli Gritzuhn, Deutschland-Chef beim Konsumgütermulti Unilever, erst vergangene Woche in der „Welt" zitiert.

Doch ein Ende der Preisschlacht ist längst noch nicht in Sicht, zu erbittert erscheint die Wachstumssehnsucht der beiden größten deutschen Discounter, die sich auch rund um den Globus in immer neue Duelle verwickeln. So forcierte Aldi jüngst seine Expansion nach Mallorca, obwohl Lidl seit eineinhalb Jahrzehnten auf der Baleareninsel vertreten ist.

Deutlich weiter in der Ferne dreht wiederum Lidl den Spieß um: In die USA will das Aushängeschild der Schwarz-Gruppe bis 2018 expandieren, nach Australien möglicherweise schon eher. Aldi ist hier längst präsent und verzeichnet am anderen Ende der Welt noch zweistellige Zuwächse.

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