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Was Kinder wirklich kosten - und wie Sie die Ausgaben im Griff behalten

Auch ohne die neuesten Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes wären wohl zumindest alle Eltern unter meinen Lesern darauf gekommen, dass Kinder - bei aller Liebe - kleine (oder große) Cash-Fresser sind. Als Mutter von drei Kindern ist mir das nur allzu bewusst. Die schon erwähnten Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen nicht nur, was Kinder verschiedener Altersklassen kosten, sondern auch, wie viel Geld dabei für Nahrungsmittel, Kleidung, Wohnen und Innenausstattung benötigt wird.

Natürlich handelt es sich hier um Durchschnittswerte, aber die Fakten sind interessant: Kinder unter sechs Jahren brauchen pro Monat 245 Euro, dabei sind die zugerechneten Wohnkosten in Höhe von 96 Euro der größte Brocken. Kinder zwischen 6 und 12 Jahren schlagen mit 305 Euro zu Buche, Jugendliche mit 409 Euro.

Wer Kinder haben möchte oder bereits welche hat, den bewegen natürlich andere Motive als Geld. Doch junge Paare haben heute oftmals auch die Kosten im Blick. Gar nicht so selten höre ich die Frage: „Können wir uns überhaupt Kinder leisten?“ Die Statistiker haben berechnet, dass ein Kind bis zur Volljährigkeit 120.000 Euro kostet. Doch damit ist oftmals nicht Schluss: Berufsausbildung, Studium, Auslandsaufenthalt. Ein Trost für alle Mehr-Kind-Eltern: Die durchschnittlichen Kosten pro Kind sinken, je mehr es werden. 

Doch wie können Sie es sich leichter machen, die Finanzen mit Kindern im Griff zu haben?

1.)    Daten wie die hier genannten helfen Ihnen, den Bedarf realistisch einzuschätzen. Führen Sie selbst eine Weile Buch und stellen Sie fest, ob Sie ähnliche Ausgabenhöhen zu verzeichnen haben. Sehr große Abweichungen nach oben können Sie hinterfragen, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Geld immer „gerade nur so langt“.

2.)    Planen Sie Steigerungen mit zunehmendem Alter der Kinder mit ein. Aber: Je älter die Kinder, umso mehr können Sie wieder arbeiten. Dieses Thema betrifft noch immer oftmals die Frauen. Fangen Sie den Mehrbedarf durch erhöhte Wochenarbeitszeiten auf.

3.)    Wenn Sie sparen müssen, überlegen Sie, ob es Alternativen gibt. Der Sportverein ist günstiger als die Einzelstunden im Tennis, der Kirchenchor meist kostenfrei im Gegensatz zur Musikschule.

4.)    Führen Sie ein Kinderkonto. Gerade zum Schuljahresbeginn häufen sich die Ausgaben. Überweisen Sie monatlich einen festen Betrag auf ein gesondertes Tagesgeldkonto. So schaffen Sie sich eine kleine Kindernotfallreserve. Steht dann die Klassenfahrt an oder sind besonders viele Schulmaterialien zu kaufen, können Sie die Beträge von diesem Konto nehmen.

5.)    Prüfen Sie Ihre Versicherungen. Kaum sind Babys geboren, haben Sie bereits Anrufe von Vertretern, die Ihnen von der Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr bis zur Rentenversicherung für das Neugeborene alles verkaufen möchten. Das Geschäft mit der Angst funktioniert hier besonders gut. Misten Sie aus und trennen sich von sinnlosen Verträgen oder schließen Sie erst gar keine unnötigen Versicherungen ab. Wirklich nötig ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für die Eltern sowie die Familienhaftpflichtversicherung. Die Krankenversicherung ist sowieso Pflicht. Alles andere sind Zusätze, die man machen kann oder auch nicht. Während eine „normale“ Unfallversicherung noch zu überlegen ist, ist die Variante „mit Prämienrückgewähr“ eine (oft sehr teure) Kapitallebensversicherung, die Sie nicht brauchen.

6.)    Nutzen Sie die staatlichen Zulagen. Neben dem Kindergeld oder dem Kinderfreibetrag gibt es zahlreiche Zuschüsse und Unterstützungen für Familien mit wenig Einkommen. Zwar bin ich definitiv ein Gegner des „Sozialschmarotzertums“, doch gerade Alleinerziehende sind in manchen Lebensphasen auf Unterstützung angewiesen.

7.)    Nutzen Sie Angebote der Städte. In München und Umland gibt es beispielsweise den Münchener Ferienpass. Damit können die Kinder einige Museen, Schwimmbäder und den Tierpark umsonst besuchen. Außerdem können sie in den Sommerferien die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Den Preis für den Ferienpass hat man bereits nach zwei bis drei Nutzungen wieder drin. Ein solcher Pass eignet sich übrigens auch gut als Geburtstagsgeschenk!

8.)    Vergünstigen Sie die Bildung. Man liest ja immer, dass die Bildungsmöglichkeiten der Kinder stark vom Elternhaus und deren Einkommen abhängig sind. Ich glaube, dass das nur bedingt stimmt. Bildung ist in Deutschland sehr gut zugänglich. Neben der Schulbildung stehen jedem Kind die Bibliotheken offen, die ja fast jede Kleinstadt hat. Bei uns kann man für weniger als 10 Euro pro Jahr alles ausleihen, was man möchte. Viele Museen haben einen Tag, an dem der Eintritt verbilligt ist, oder – wie in den Münchener Pinakotheken - gar nichts kostet. Die Volkshochschulen bieten für wenige Euro spannende Kurse für Kinder und Jugendliche an.

9.)    Machen Sie alte Spielsachen, ausgelesene Bücher und zu kleine Klamotten zu Geld. Flohmarktbesuche helfen nicht nur beim günstigen Einkauf, sie sind auch hervorragend dazu geeignet, die Kinderkasse aufzubessern. Bei Rebuy oder Amazon können Sie gebrauchte Bücher verkaufen. Ebay ist praktisch für alle Produkte geeignet. Außerdem haben solche Verkaufsaktionen auch einen erzieherischen Wert.

Viel Erfolg im Familien-Finanzmanagement. Doch denken Sie daran: Bedeutender als das liebe Geld ist am Ende ja, dass Kinder einfach klasse sind und sich jeder Aufwand lohnt.

Ihre Stefanie Kühn