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Schuldneratlas 2013: Konsum als Schuldenfalle

In den vergangenen Tagen hat die Wirtschaftsauskunftei Creditreform den neuen Schuldneratlas 2013 vorgestellt. Die Ergebnisse sind schockierend. Hauptsächlich bedingt durch die geringere Bevölkerungszahl, die Mikrozensus für Deutschland festgestellt hat, ist die Quote der Verschuldeten auf knappe 10% angestiegen.

Nach der Definition in der Studie liegt Überschuldung vor, wenn ein Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen in absehbarer Zeit (sprich nach 2-3 Mahnungen) nicht begleichen kann und er weder Vermögen besitzt noch andere Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Als Ursache gelten wie in den vergangenen Jahren hauptsächlich Arbeitslosigkeit, die familiäre Situation, Krankheit, Konsum und eine gescheiterte Selbstständigkeit. Letzteres nahm in der Bedeutung ab, da die Gründungen auch zurückgehen. Auch die Arbeitslosigkeit spielte eine geringere Rolle als in Vorjahren. Da wir ja derzeit eine sehr geringe Arbeitslosenquote haben, ist die Zahl der Überschuldeten in Deutschland in diesem Jahr besonders alarmierend. Die Quote müsste ja eigentlich deutlich sinken, wenn fast alle Menschen in Lohn und Brot stehen.

Bedenklich stimmt mich die Aussage, dass die Verschuldung durch Konsum deutlich zugenommen hat. Das bedeutet ja, dass es einen großen Anteil Menschen gibt, die sich ständig mehr leisten, als sie es eigentlich können. Sie tun das auf Kosten der anderen – der Gläubiger und irgendwann der Allgemeinheit, falls Sie in die Insolvenz rutschen.


Ich habe an verschiedenen Stellen in diesem Blog zum Thema Konsumschulden, Notfallreserve und Absicherung geschrieben – heute möchte ich Ihnen Mut machen, zu hinterfragen, ob Sie zu dieser Gruppe zählen oder bald zählen könnten. Wenn Sie zu den Personen gehören, für die eine Insolvenz eventuell bevorsteht, rate ich Ihnen dringend, einen Termin bei einer Schuldnerberatung zu vereinbaren. Für einen Termin müssen Sie leider mit einer langen Wartezeit rechnen.

Ihr Vorgehensplan:

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1)    Lesen Sie die Ergebnisse der Studie durch und fragen sich, ob Sie zu einer dieser Gruppen oder zu den gefährdeten Personengruppen zählen. Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.


2)    Listen Sie Ihre Konsumschulden auf. Prüfen Sie Raten, Zinssätze und aktuelle Schuldenstände. Sie haben keine? Das ist gut, denn Konsumschulden sollte keiner haben. Es gilt, dass sich jeder nur das kaufen sollte, was er sich leisten kann. Sie sind ja nicht Griechenland....


3)    Überprüfen Sie Ihren Dispokredit. Ein Dispokredit ist grundsätzlich teuer. Das ist meiner Meinung nach nicht schlecht, denn so schreckt er vielleicht den einen oder anderen ab. Nutzen Sie ihn regelmäßig, kümmern Sie sich um einen Ratenkredit. Und erhöhen Sie Ihre Sparleistung.


4)    Misten Sie Ihre Ausgaben aus, viele Menschen können „schmerzfrei“ Monat für Monat Ausgaben sparen und so einen Dispokredit abbauen oder eine Notfallreserve aufbauen.


5)    Trennen Sie sich von Sparverträgen oder Geldanlagen, die schlecht rentierlich sind. Sie sollten kein Geld anlegen, solange Sie Konsumschulden haben. Die Zinsen, die Sie für Ihre Anlage erhalten, werden immer schlechter sein, als die Zinsen, die Sie zahlen müssen. Vielleicht können Sie damit Ihre Schuldenlast verringern.


6)    Führen Sie ein Haushaltsbuch, um die Ausgaben besser in den Griff zu bekommen.


Zum Schluss möchte ich Sie zu einem Experiment einladen. Versuchen Sie, eine Woche ohne Geld auszukommen. Natürlich läuft Ihre Miete weiter und Sie bezahlen Ihren Stromanbieter. Sie verzichten jedoch auf jegliche Bar- und Kartenausgaben. Das bedeutet. Sie essen Ihre Vorräte statt einzukaufen, Sie lesen Ihre Bücher, statt ein Magazin zu kaufen, Sie nehmen eine Brotzeit mit, statt beim Bäcker ein Frühstück zu holen. Sie joggen statt ins Fitnessstudio zu gehen, Sie reparieren kaputte Dinge, statt Ersatzinvestitionen zu tätigen.

Sie werden sehen, wie befreiend und vor allem lukrativ eine solche Woche ab und an für Sie ist.


Viel Erfolg beim Entschulden
Ihre Stefanie Kühn