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Spenden – aber bitte sicher!

Spenden - darauf sollten Sie aachten. (Bild: thinkstock)
Spenden - darauf sollten Sie aachten. (Bild: thinkstock)

Möchten Sie auch mal wieder Gutes tun? Schon mit wenig lässt sich viel bewirken. Schon jetzt geht es wieder los: Gerade zum Jahresende, wenn es auf die Weihnachtszeit zugeht, mehren sich die Spendenaufrufe von Hilfsorganisationen. Doch leider finden sich in diesem Bereich auch immer wieder Betrüger und Abzocker. Yahoo! Finanzen erklärt, worauf Sie beim Spenden achten sollten.


Viele Menschen auf dieser Welt sind hilfsbedürftig, leiden Hunger oder brauchen dringend Medikamente. Möglichkeiten, Gutes zu tun, gibt es viele. Neben Sach- und Leistungsspenden oder ehrenamtlichen Tätigkeiten spenden viele Deutsche Geld. Pro Jahr werden in Deutschland zwischen zwei und fünf Milliarden Euro an über 600.000 verschiedene Organisationen gespendet. Laut Stiftung Warentest sind gut die Hälfte aller Spender über 60 Jahre alt.

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Gutes zu tun ist wichtig, aber ob in der Fußgängerzone, an der Haustür oder per Banküberweisung - seien Sie skeptisch! Denn es gibt viele schwarze Schafe, die zum Beispiel angeblich im Namen kirchlicher Organisationen Spenden sammeln. Andere Betrüger versuchen mit besonders grausamen Bildern Mitleid zu erregen.

So erkennen Sie seriöse Organisationen
Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie zum Beispiel an Organisationen spenden, die das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) tragen. Das Siegel kann von Hilfsorganisationen beantragt werden. Das DZI überprüft dann das entsprechende Unternehmen, ob es leistungsfähig ist, transparent arbeitet, sparsam wirtschaftet und wirksame Kontroll- und Aufsichtsstrukturen hat.

Auf der Internetseite DZI sind alle Unternehmen, die das Siegel tragen, namentlich genannt. Ebenso finden Sie dort eine Liste der Organisationen, von denen das DZI abrät.

Die Verbraucherzentrale Hamburg weist jedoch auch ausdrücklich darauf hin: „Das Siegel kann nur von überregional tätigen Organisationen beantragt werden, und es kostet die Organisation eine Bearbeitungsgebühr. Das heißt umgekehrt: Nicht alle Organisationen ohne Siegel arbeiten unseriös." Außerdem erteilt das DZI auf Nachfrage auch kostenlos Auskunft über rund 1000 Organisationen ohne Siegel, so die Verbraucherexperten weiter. Lediglich Tierschutzorganisationen fallen derzeit noch nicht in den Bereich des DZI.

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Wollen Sie kleine Projekte in Ihrer Nähe unterstützen, ist der persönliche Kontakt ein guter Weg, die Seriosität zu überprüfen. „Arbeitet die Organisation korrekt, wird man Ihnen sicher gern auf Ihre Fragen antworten und Auskunft über die Verwendung der Gelder erteilen", so die Verbraucherzentrale Hamburg.

Nicht unter Druck setzen lassen
Egal, ob an der Haustür oder auf der Straße, sie sollten misstrauisch sein, wenn man versucht, Sie unter Zeitdruck zu setzen. Informieren Sie sich immer ganz in Ruhe über die Verwendung des Geldes. Auch das DZI rät von Organisationen ab, die übertrieben dringlich zu Spenden aufrufen: „Seriöse Hilfswerke haben für Not- und Katastrophenfälle vorgesorgt und können die Hilfe ohne Rücksicht auf den Spendeneingang starten. Die Spenden sind dann wichtig, um weiter gehende Maßnahmen zu finanzieren und die Katastrophenmittel wieder aufzufüllen."

An der Haustür
Viele Menschen fühlen sich überrumpelt und verpflichtet zu spenden, wenn jemand sie direkt vor der Haustür dazu auffordert. Doch wenn Sie nicht spenden möchten, sollten Sie auch einfach „Nein" sagen. Wenn Sie bereit sind, das Unternehmen zu unterstützen, sollten Sie sich den Spendenausweis des Sammlers zeigen lassen. Der muss vom Ordnungsamt ausgestellt sein. Soll in eine Spendenbüchse gezahlt werden, so muss die verplombt sein.

Vorsicht bei Unterschriften
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie etwas unterschreiben sollen. „Häufig werden an der Haustür oder in der Fußgängerzone sogenannte Fördermitgliedschaften angeboten. Mit Ihrer Unterschrift binden Sie sich für längere Zeit an den Verein. In der Regel ein bis zwei Jahre mit der entsprechenden, oftmals monatlichen finanziellen Verpflichtung", so die Hamburger Verbraucherschützer. Darüber hinaus haben Sie bei diesen Mitgliedschaften meistens kein Widerrufrecht.

Tipp: Sollten Sie an einer Mitgliedschaft interessiert sein, bitten Sie um Informationsmaterial. Überlegen Sie dann in Ruhe ein, zwei Tage, bevor Sie unterschreiben.

Ware aus Behindertenwerkstätten
„Leider gibt es gerade im Bereich des Verkaufs von Blinden- und Behindertenware an der Haustür viele schwarze Schafe", so die Verbraucherschützer. Sogenannte Blindenware sollte das Blindenware-Zeichen (zwei Hände, die zur Sonne greifen) tragen. Zudem müssen Verkäufer einen orangefarbenen Blindenwarevertriebsausweis vorweisen können.

Spenden nicht streuen
Sicher gibt es viele Organisationen, bei denen eine Spende gut aufgehoben ist. Trotzdem ist es besser, einen größeren Betrag an eine Organisation zu spenden, als viele kleine an mehrere Einrichtungen. Zum einen ist es für Sie als Spender einfacher, eine statt viele Organisationen auf ihre Seriosität hin zu . Zum anderen mindern Sie den Verwaltungsaufwand der Hilfswerke.

Lieber Geld statt Sachspenden
Mit einer Geldspende ermöglichen Sie einem Hilfswerk die flexible Verwendung. Oft lassen sich Waren vor Ort viel günstiger kaufen und es fallen keine Transportkosten für Sachspenden an. Sachspenden sollten Sie laut DZI nur dann vorziehen, wenn Organisationen direkt dazu auffordern. Auch zweckgebundene Spenden sollten die Ausnahme bleiben. Denn auch die erfordern Verwaltungsaufwand und verursachen so zusätzliche Kosten.

Spendenquittung
Spenden sind beim Finanzamt steuerlich abzugsfähig. Sie können diese bei der Einkommensteuererklärung als Sonderausgabe geltend machen. Deshalb sollten Sie sich eine Spendenquittung ausstellen lassen. „Bei Spenden bis 200 Euro reicht allerdings auch der Einzahlungs- bzw. Überweisungsbeleg zusammen mit einem Beleg der Organisation, aus dem sich der steuerbegünstigte Zweck ergibt", so die Verbraucherzentrale in Hamburg.