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Die Tricks der Banken: Vorsicht bei “guten” Zinsangeboten

Die Tricks der Banken: Vorsicht bei „guten“ Zinsangeboten. (Bild: thinkstock)
Die Tricks der Banken: Vorsicht bei „guten“ Zinsangeboten. (Bild: thinkstock)

Wer etwas auf die hohe Kante legt, möchte natürlich auch, dass es sich vermehrt. Aber: Vermeintlich gute Zinsangebote werden oft nur trickreich vorgegaukelt. Die Experten von Finanztest warnen: "Vorsicht vor Lockvögeln! Entscheidend bleibt die Rendite."


Tagesgeld und Festgeld – wer sein Erspartes anlegen will, ist natürlich immer auf der Suche nach einem Partner, der gute Zinssätze bietet. Doch Sparkassen, Banken und Bausparkassen nutzen Lockvogelangebote, um neue Kunden zu fangen, wie Finanztest berichtet.

Als Beispiel führen die Experten Wüstenrot Direct an. Die Bank bietet derzeit unschlagbare zwei Prozent Zinsen für Tagesgeld. Doch dabei handele es sich um ein Lockvogelangebot. Denn die zwei Prozent gebe es nur für Neukunden oder frisches Geld, zudem sei der Höchstbetrag auf 10.000 Euro beschränkt. "Nach sechs Monaten läuft das Angebot für Frischgeld von Alt- und Neukunden aus. Wer sein Geld nicht abhebt, erhält dann den Standardzins, der aktuell mit mickrigen 0,75 Prozent deutlich unter der Inflationsrate liegt. Sie betrug im Februar 1,5 Prozent", so die Experten.

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Neben der Wüstenrot Direct gehen laut Finanztest auch die Direktbanken ING-Diba, Volkswagen Bank Direct, Cortal Consors und die 1822direkt in ähnlicher Weise auf Kundenfang. Diese Einmalaktionen würden nicht nur viel Geld in die Kassen der Geldinstitute spülen, sondern ihnen überdies auch viele neue langfristige Kunden bescheren, heißt es weiter.

Um Kunden langfristig zu binden, sind die Topangebote mit Bedingungen verknüpft. So würden die Direktbanken Cortal Consors und DAB Bank nur dann 3,5 Prozent aufs Tagesgeld bieten, wenn der Kunde neu sei und noch dazu mit seinem vollständigen Wertpapierdepot umziehe, so die Experten. Cortal Consors legt darüber hinaus den Wert der übertragenen Papiere auf ein Minimum von 6000 Euro fest und setzt voraus, dass das Depot bei der alten Bank geschlossen wird. Bei der DAB Bank muss der Depotwert 5000 Euro betragen.

Im Visier der Finanztester steht auch die Ethikbank, eine Direktbanktochter der Volksbank Eisenberg in Thüringen. "Faires Geld" lautet das Motto dieser Bank. Doch von Fairness ist beim Zinskonto keine Rede. Die Finanzexperten bescheinigen der Ethikbank undurchsichtige und irreführende Werbung bezüglich der Zinstreppe fürs Tagesgeld.

Denn die Bank zahle gerade mal "klägliche" 0,1 Prozent ab dem ersten Euro, ab 5000 Euro betrage der Zinssatz 0,3 Prozent. Das gelte aber wiederum nur für Beträge, die 5000 Euro übersteigen und nicht für die Gesamtsumme. "Wir sprechen bei solchen Angeboten von einer 'falschen Zinstreppe'. Bei echten Zinstreppen verzinst die Bank das gesamte Guthaben mit einem höheren Zinssatz, sobald eine Betragsgrenze überschritten wird", so die Experten in ihrer aktuellen Ausgabe.

Negativkritik gibt es auch für die Santander Bank. Die wirbt mit 1,5 Prozent Zinsen auf "Top-Tagesgeld". Aber den guten Zinssatz erhalten Anleger nur auf Beträge von bis zu 5000 Euro. Guthaben von 5000 Euro bis 25.000 Euro wird nur mit 0,5 Prozent verzinst, alles darüber nur noch mit 0,25 Prozent. "Das ergibt eine jährliche Rendite von lächerlichen 0,475 Prozent für eine Anlage von 50.000 Euro", so die Finanztester.

Täuschen lassen sollten sich Anleger auch nicht von Bonuszinsen für lange Sparpläne. Denn die Boni von bis zu 100 Prozent würden meist nur für die Raten des jeweiligen Jahres gelten, nicht aber für den Gesamtbetrag, der niedriger verzinst wird, so dass die Gesamtrendite dann am Ende mager ausfällt.

Das raten die Finanztester
Anleger sollten auf Laufzeiten achten und sich vom Geldinstitut die tatsächliche Rendite für Geldanlagen ausrechnen lassen. Wer das selbst in die Hand nehmen will, kann sich den Sparrechner von test.de herunterladen: Sparrechner

Wer Tagesgeldangebote für Neukunden in Anspruch nimmt, sollte auf die Fristen achten und am besten nach Ablauf erneut wechseln.

Im Produktfinder unter www.test.de/zinsen finden Anleger zudem monatlich aktualisierte Zinsangebote von rund 90 Kreditinstituten (kostenpflichtig).

Den vollständigen Bericht von Finanztest zum Thema "Zinsangebote" finden Sie hier (kostenpflichtig).